Radler und Autofahrer:Abneigung mit Karacho

Leserbrief "Manche dürfen mehr" zum Beitrag "Die Polizei kapituliert vor Temposündern" vom 7./8. November:

Es wäre sehr interessant, in welcher Gegend Münchens jener Leser mit seinem Radl unterwegs ist und dabei so paradiesische Verhältnisse für die gescholtenen Autofahrer vorfindet, dass diese trotz ihrer Missetaten ungeschoren davonkommen. Zwar habe ich kein Fahrrad und möchte auch keines, aber ich wohne in der Maxvorstadt an der Schellingstraße, also einer mit Radfahrern reich gesegneten Gegend: Zweifellos gibt es eine ganze Reihe kreuzbraver Radler, aber mindestens genauso viele, die ganz offensichtlich in ihrer eigenen heilen Welt leben, die schlichtweg eine Straßenverkehrsordnung nicht kennt. Rote Ampel? Völlig egal. Fahren auf dem Bürgersteig? Sowieso. Fahrradabstellen? Ganz einfach, nämlich zuhauf und nach Lust und Laune, Fußgänger spielen keinerlei Rolle. Von den "häufigen Aktionen der Exekutive gegen die Radler", die jener Leser beklagt, habe ich nie etwas bemerkt. ich vermute mal, der hat kein Auto und/oder hält Autos für etwas grundsätzlich Verwerfliches. Sonst wüsste er, wie fleißig zumindest bei den speziellen (angekündigten) Tempoaktionen geknipst wird, und das keineswegs nur an besonders unfallträchtigen Strecken und auch nicht bei eventueller Raserei, sondern auch schon bei guten 50 km/h in den 30-er-Zonen, zum Beispiel in der Maria-Einsiedel-Straße in Thalkirchen oder am Grünwalder Berg unterhalb Pullach. Aber ich gebe gerne zu, dass die Radlfahrer stark benachteiligt sind gegenüber den Autofahrern, indem sie keine Fahrradsteuer und keine Haftpflichtversicherung zahlen und man ihnen noch nicht einmal Fahrradkennzeichen gönnt, damit auch sie "aufgeschrieben" werden können, wenn sie tatsächlich einmal und selbstredend völlig unabsichtlich gegen diese ungesunden Vorschriften verstoßen sollten . . . Nichts für ungut: Gerhard Faßrainer, München

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, die Texte zu kürzen.

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