Radeln im eisigen München:Alle fahren wieder ihre Stacheln aus

Harmonie und Rücksicht bleiben eine Verkehrsutopie

Kommentar "Privilegiert im Auto" vom 20. Januar, "Rutschfalle für Radler" vom 18. Januar und "Radler erobern die Fahrbahn" vom 12. Januar:

Räder mit Spikes ausrüsten

Ja, das Radeln dieser Tage ist schwierig. Aber auch auf nicht geräumten Wegen nicht unmöglich. Angesichts der verfügbaren Alternativen und ihrer Probleme ist es für meinen Arbeitsweg immer noch die beste Wahl. Es hat sich als richtige Entscheidung erwiesen, nach dem starken Schneefall der letzten Tage schlussendlich am letzten Wochenende das Rad auf hochwertige Spikereifen umzurüsten. Bei tieferem Schnee ist das Fahren damit ebenfalls nicht ungefährlich. Ihre Stärke haben diese Reifen auf plattgefahrenen Schneeflächen und auf Eis, was auf den meisten gut benutzten Radwegen in München ja schnell eintritt. Dort hat man mit Spikes eine sehr gute Traktion, die ein akzeptables Tempo und im Ernstfall sogar sichere Vollbremsungen ermöglicht. Ich kann jedem Radler nur raten, bei den gegenwärtigen Verhältnissen über derartige Ausrüstung nachzudenken. Matthias Betz, München

Stadt vergisst die Radler

Ihr Kommentar zu den Radwegen im Winter ist mir viel zu brav. Ich finde es schlicht eine Frechheit der Stadt München, sich bei jeder Gelegenheit als Radlhauptstadt zu feiern und die Radwege innerhalb und außerhalb des Rings nach meiner Wahrnehmung gar nicht mehr zu räumen. Vielmehr wird der Schnee gerne noch auf die Radwege geschoben, wenn sonst kein Platz ist. Ich bin, wenn es die Witterung zulässt, täglich zwölf Kilometer zwischen Neuhausen und Schwabing mit dem Rad unterwegs. Mathias Bruchmann, München

Gehätschelte Minderheit

Wohl jeder Minderheit, die über eine derartige Lobby verfügt! Ein Kommentar in einer der auflagenstärksten deutschen Tageszeitungen zu den winterlichen Unbilden, denen der bemitleidenswerte Radfahrer, ein verfolgter, drangsalierter und gejagter Zeitgenosse per se, ausgesetzt ist! Als einer der 500 000 alltäglichen Berufspendlern (aktuelle Studie), die sich "privilegiert" durch die verstopften Autobahnanschlüsse, den Mittleren Ring und durch die Flaschenhälse der Einfallstraßen in die Stadtviertel zu ihren Arbeitsplätzen bewegen, kann man von so einem stimmungsvollen Artikel nur träumen. Aber eigentlich sollen wir ja alle aufs Rad umsteigen, egal, ob wir aus Neufahrn, Gilching, Gauting, Baldham et cetera zur Arbeit fahren. Verschneite, vereiste und schlecht geräumte Bürgersteige sind der SZ auch keinen Kommentar wert. Aber ich vergaß, Fußgänger sind auch keine Minderheit und sollten ebenfalls besser aufs Rad umsteigen. Dr. Thomas Lukowski, München

Mal andersrum

Wann werden die Autofahrer gezwungen, ihre Autos auf den (aufgelassenen) Fahrradwegen zu schieben, um die Straßen für die Radfahrer freizumachen? Wie viel "Schilda" darf es denn noch sein? Horst Müller, München

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