Der Kriegsverbrecherprozess gegen den mutmaßlichen KZ-Wächter John Demjanjuk verzögert sich weiter. Auch am Mittwoch fiel die Verhandlung vor dem Landgericht München II aus, nachdem Demjanjuk am Dienstag im Krankenhaus behandelt werden musste. Er hatte sich nach Angaben des Gerichts übergeben.
Für Donnerstag ist allerdings eine Fortsetzung des Prozesses angestrebt. Die gesundheitlichen Probleme des 90-Jährigen seien offenbar nicht allzu ernst, hieß es.
Ob die Beweisaufnahme am Donnerstag abgeschlossen und mit den Plädoyers begonnen werden kann, blieb zunächst offen. Wenn alles optimal laufe, sei dies denkbar, sagte ein Gerichtssprecher. Dies sei aber mit vielen Fragezeichen versehen.
Der Prozess zieht sich bereits seit 2009 hin. Pro Tag kann wegen des schlechten Gesundheitszustands des Angeklagten nur drei Stunden lang verhandelt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, als Wachmann im deutschen Vernichtungslager Sobibór in Polen Beihilfe zum Mord an mindestens 27.900 Menschen geleistet zu haben.