Weil sie eine Leiche beseitigt haben, sind zwei Männer am Münchner Amtsgericht zu Haftstrafen verurteilt worden. Christian K. muss wegen des Liebesdienstes für eine mutmaßliche Mörderin zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis, Bernd M. zwei Jahre und drei Monate.
Die 31-jährige Pädagogikstudentin Gabriele P. soll kurz vor Weihnachten 2008 ihren Ex-Freund Alexander H. in ihrem Haus in Haar ermordet haben, weil er nicht ausziehen wollte. Angeblich fesselte sie den 28-jährigen Literaturstudenten ans Bett und attackierte ihn mit einer Handkreissäge. Die Leiche mit abgetrenntem Kopf ließ sie dann über Wochen im Haus liegen. Wegen Mordes wird sich Gabriele P. voraussichtlich noch im Herbst vor dem Münchner Schwurgericht verantworten müssen.
Bereits jetzt standen wegen gemeinschaftlicher Strafvereitelung ihr neuer Freund Christian K. und dessen Bekannter Bernd M. vor dem Amtsgericht. Der 33-jährige K. hatte 2009 die Leiche im Dachgeschoss des Hauses zufällig entdeckt, als Gabriele P. im Urlaub war. "Aus Liebe" zu ihr habe er beschlossen, den Toten im Garten zu vergraben.
Alleine gelang ihm das nicht, weshalb er seinen Bekannten, den 35-jährigen Landschaftgärtner M., um Hilfe bat. Sie wickelten die Leiche in Folie ein und legten sie in ein tiefes Loch, das sie im Garten ausgehoben hatten. Über die Blutspuren im Dachgeschoss strichen sie Farbe.
Am 20. Januar dieses Jahres, nachdem die Polizei von einem Unbeteiligten einen Hinweis auf die Bluttat erhalten hatte, wurde die Leiche gefunden. Gabriele P. und ihre beiden Helfer kamen in Untersuchungshaft. Nach Alexander H. hatte dessen Familie jahrelang auch mit der Hilfe eines Privatdetektivs erfolglos gesucht.