Prozess in München:Sechseinhalb Jahre Haft für Vergewaltigung

Ein Mann vergewaltigt eine 14-jährige Schülerin auf einem Friedhof. Danach leugnet der 62-Jährige die Tat - doch für das Münchner Landgericht besteht kein Zweifel an der Aussage des Mädchens.

Weil er ein 14-jähriges Mädchens auf dem Herrschinger Friedhof vergewaltigt hat, ist ein 62-jähriger Mann jetzt vom Münchner Landgericht zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Angeklagte hatte das Verbrechen bestritten: Die Schülerin habe ihn auf Betreiben ihrer Familie zu Unrecht beschuldigt.

Nach der Beweisaufnahme hielt die Strafkammer diese Behauptung aber für widerlegt: An der Schuld des Angeklagten bestehe kein Zweifel, sagte der vorsitzende Richter am Freitag. Laut Urteil hatte der Angeklagte, der sich als Schriftsteller und Künstler bezeichnet, die Schülerin im Sommer 2010 am Bahnhof Herrsching kennengelernt. Als er sie drei Wochen später auf dem Friedhof wieder traf, fiel er über die 14-Jährige her und vergewaltigt sie.

Anschließend habe er das Mädchen zum Schweigen aufgefordert und damit gedroht, dass er wisse, wo sie wohne. Die eingeschüchterte Schülerin sprach erst von der Tat, als sie in einem Rechtsstreit zwischen dem Angeklagten und ihrem Onkel als Zeugin geladen war. Ihre Aussage sei glaubwürdig, urteilte jetzt das Gericht. Das Urteil entspricht dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.

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