Prozess gegen FC-Bayern-Spieler Breno:"Meine Babys, meine Babys"

Hat Breno seine Villa angezündet? In München steht der FC-Bayern-Spieler vor Gericht. Am zweiten Verhandlungstag sagen die Feuerwehrmänner aus. Sie erzählen von einem Feuer-Inferno - und einer hysterisch schreienden Ehefrau.

Mit Aussagen von Feuerwehrmännern über die Brandnacht ist der Prozess gegen den FC-Bayern-Spieler Breno Borges wegen schwerer Brandstiftung am Donnerstag vor dem Landgericht München fortgesetzt worden. Bei seinem Eintreffen habe das Haus "in voller Ausdehnung gebrannt", sagte ein Kommandant aus. "Da war ich ein bisschen erschlagen", weil bei der ersten Alarmierung die Rede von "brennendem Unrat" gewesen sei.

Fortsetzung im Prozess gegen Bayern-Fussballer Breno

Ausgebrannte Villa des Bayern-Spieles Breno (Archivfoto vom 26.9.2011) in Grünwald. 20 Meter hoch sollen die Flammen gelodert sein.

(Foto: dapd)

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 22-jährigen Brasilianer vor, im September 2011 an mehreren Stellen der von ihm angemieteten Villa im Münchner Nobelvorort Grünwald Feuer gelegt und dabei Brandbeschleuniger benutzt zu haben. Der Kreisbrandmeister, der sich seit mehr als 20 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, schilderte, die Flammen hätten bei seiner Ankunft "aus jedem Fenster, aus jeder Tür" geschlagen, auch aus dem Dach. Mehrere Meter hoch seien Funken aus dem Dach geflogen.

Wäre jemand in dem Haus gewesen, wäre er nach Einschätzung des Zeugen nicht mehr herausgekommen. Die Einsatzkräfte hätten das Gebäude zunächst nicht betreten können.

Brenos Frau und dessen Spielerkollege Rafinha seien am Brandort eingetroffen und hätten beim Anblick des Hauses "hysterisch angefangen zu schreien". Er habe daher gedacht, dass noch jemand im Gebäude sei. "Ich habe mich dann gedanklich mal auf eine Leichenbergung eingestellt", sagte der Feuerwehrmann.

Dann sei Breno aufgetaucht. Der Zeuge berichtete weiter von explodierenden Spraydosen im Badezimmer der Villa. Am Mittwoch hatte ein Nachbar von lauten Explosionen im Haus gesprochen. Im Keller, der von den Flammen kaum betroffen war, entdeckte die Feuerwehr zwei eingesperrte Hunde. Sie waren wohlauf.

Ein weiterer Feuerwehrmann sagte aus, Brenos Ehefrau habe ausgerufen: "Meine Babys, meine Babys". Damit habe sie vermutlich die beiden Hunde in dem brennenden Haus gemeint. Der Angeklagte soll laut Anklageschrift zum Tatzeitpunkt betrunken gewesen sein.

Die Ehefrau des Brasilianers und die drei Kinder waren zur Tatzeit nicht im Haus. Der Fußballprofi konnte aber nach den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft nicht wissen, ob die Familie zwischenzeitlich zurückgekehrt war. Es entstand Sachschaden von mehr als einer Million Euro. Breno drohen bis zu 15 Jahre Haft. Bis 17. Juli sind vorerst zehn Termine anberaumt.

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