Prozess in München:Die Frau der vielen Fragezeichen

Prozess um Mord mit Kreissäge

Seit Februar steht Gabi P. vor Gericht, weil sie ihren Freund getötet haben soll. Am Freitag fällt das Urteil.

(Foto: dpa)

Gabi P. hat gestanden, ihren Freund mit einer Handkreissäge getötet zu haben. Wie lebt man weiter, bepflanzt Beete, während im Garten die Leiche des Mannes vergraben liegt? Sieben Jahre lang?

Von Susi Wimmer

Das erste, was von Gabi P. an jenem Montagmorgen im Gerichtssaal B 175 zu sehen ist, sind ihre Haare: lange üppige Wellen, oben hellbraun, dann die Kante mit der herausgewachsenen Rotfärbung. Ihr Gesicht versteckt sie hinter einem DIN-A3-Blatt. Das Medienaufgebot zum Prozessauftakt ist enorm, ebenso das Interesse der Zuschauer. Ein Raunen und Flüstern geht durch die Menge. Alle wollen an dem Morgen die Frau sehen, die in einem kleinen beschaulichen Häuschen in Haar während des Geschlechtsakts die Handkreissäge angeworfen und ihren gefesselten Freund im Bett getötet haben soll. Wer macht so etwas? Ausgerechnet eine Frau! Und wie kann man weiterleben, die Beete bepflanzen, während im Garten beim Komposthaufen die Leiche des Mannes vergraben liegt? Sieben Jahre lang?

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