Proteste gegen Gaza-Krieg:Hunderte demonstrieren friedlich in München

Demonstration gegen Krieg im Gaza-Streifen

Unter dem Titel 'Solidarität mit Gaza' haben mehrere hundert Menschen in München demonstriert.

(Foto: dpa)

Trotz eines hohen Polizeiaufgebots und Warnungen des US-Generalkonsulats sind knapp tausend Menschen in München gegen den Gaza-Krieg auf die Straße gegangen. Nur zu Beginn der Veranstaltung kam es zu Unruhe unter den Demonstranten.

Von Thomas Anlauf

Für das Ende des Gaza-Konflikt und ein freies Palästina haben am Samstagnachmittag in München fast eintausend Menschen friedlich demonstriert. Bei einem Protestzug durch Haidhausen skandierten die Teilnehmer immer wieder "Palästina ist in Not, viele Kinder sind schon tot!", "Stoppt den Krieg!" und "Freiheit für Palestina".

Ein starkes Polizeiaufgebot sicherte die Demonstration ab. Es kam jedoch zu keinerlei Ausschreitungen. Ein paar junge Gegendemonstranten mit israelischen Fahnen sorgten zu Beginn der Kundgebung am Orleansplatz für Unruhe, doch die Veranstalter riefen die Demonstranten immer wieder auf, sich nicht provozieren zu lassen.

Fuad Hamdan vom Dritte-Welt-Zentrum in München betonte, dass sich die "Palästinenser und ihre Freunde nicht zu Hassparolen verleiten lassen. Wir demonstrieren nicht gegen Juden, wir demonstrieren gegen die Politik Israels." Nur als der Demonstrationszug später am Kulturzentrum Gasteig vorbeikam, gellten Pfiffe, als dort an der Mauer eine Israelflagge hing.

Keine Ausschreitungen

Die Demonstranten forderten ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen und dem Westjordanland und riefen zum Boykott von israelischen Waren auf. Ein Redner forderte, dass Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gebracht werden müsse: "Er ist ein Mörder."

Die Polizei bezeichnete die Stimmung auf der Demonstration als "ganz entspannt: Alle waren sehr bemüht", sagte ein Polizeisprecher, der die Zahl der Demonstranten auf 800 bezifferte. "Wir hatten keine Probleme." Das US-Generalkonsulat in München hatte zuvor seine Landsleute gewarnt, der Solidaritäts-Demonstration für Palästina fernzubleiben. Offenbar hatte man mit Ausschreitungen gerechnet.

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