Privatklinik in der Sonnenstraße:Intensivstation nach Keimbefall geschlossen

  • Wegen eines Keimbefalls musste das Isar-Medizin-Zentrum in der Sonnenstraße seine Intensivstation schließen.
  • Zwei Patientinnen der Privatklinik mussten isoliert werden.
  • Der Ärztliche Direktor nennt den Vorgang "unschön, aber nicht dramatisch".

Von Stephan Handel

Keim ist bei Untersuchung "durchgerutscht"

Das Isar-Medizin-Zentrum in der Sonnenstraße am Sendlinger Tor hat nach einem Keimbefall seine Intensivstation geschlossen und zwei Patientinnen isoliert. Nach Auskunft von Thorsten Lewalter, dem Ärztlichen Direktor der Privatklinik, hat eine Patientin aus Südosteuropa den Keim "mitgebracht"; bei den obligatorischen Untersuchungen zur Aufnahme in der Klinik Anfang November, bei denen die Patienten auch auf die sogenannten Krankenhauskeime getestet werden, sei er wohl "durchgerutscht".

Um welches Bakterium es geht

Es handelt sich um das relativ selten auftretende Bakterium Acinetobacter baumannii, das bei Patienten mit bereits geschwächtem Immunsystem Wundinfektion und Lungenentzündungen auslösen kann. Der Erreger ist gegen die meisten gängigen Antibiotika resistent. Im Isar-Medizinzentrum hat sich das Bakterium nach einer Operation in der befallenen Patientin ausgebreitet. Obwohl sie isoliert worden sei, wurde eine zweite Patientin ebenfalls befallen; auch diese wurde isoliert. Danach wurde die ganze Station geschlossen, alle dort liegenden Patienten wurden einem Screening unterzogen.

Wie die Klinik reagiert

Neu eintreffende Patienten werden nun in andere Bereiche gelegt. Die Pflegekräfte und Ärzte, die die beiden befallenen Patientinnen versorgen, müssen sich speziellen Schutz- und Desinfektions-Prozeduren unterziehen, zu denen auch das Tragen von Schutzkleidung gehört.

Der Befall ist meldepflichtig, also wurde das Gesundheitsreferat der Stadt informiert; es berät und überwacht das Klinikum bei der Zurückdrängung des Keims. Wie lange die Vorsichtsmaßnahmen nötig sein werden, kann Thorsten Lewalter noch nicht sagen - Grund zur Besorgnis gebe es allerdings nicht: "Das ist ein unschöner, aber kein dramatischer Vorgang."

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