Preisverleihung:Ganz schön schlau

Preisverleihung: Der Münchner Schulpreis geht an die Schlau-Schule.

Der Münchner Schulpreis geht an die Schlau-Schule.

(Foto: Catherina Hess)

Münchner Schulpreis an Schule für Flüchtlinge verliehen

Von Tobias Ott

Für 320 Schüler stand der Gewinner des Münchner Schulpreises schon lange fest. Ihre Schule, die Schlau-Schule in der Schwanthalerstraße, ist natürlich die beste. Denn die Flüchtlinge im Alter zwischen 15 und 21 Jahren werden nach einem Einstufungstest direkt auf ihrem Wissensniveau eingruppiert und lernen in kleinen Klassen in einem für sie geeigneten Tempo. Wer länger zum Deutschlernen braucht, bekommt mehr individuelle Unterstützung. Das Konzept überzeugte auch die Jury: Die Schlau-Schule hat den diesjährigen Münchner Schulpreis gewonnen, der zum dritten Mal verliehen wurde.

Stadtschulrätin Beatrix Zurek überreichte den Preis und einen Scheck am Mittwoch in der Gewinnerschule. Schulleiterin Antonia Veramendi nahm unter Trommelwirbel und mit einer La-Ola-Welle die Auszeichnung entgegen. "Die Schüler haben mit ihren Leistungen den Preis verdient", sagte die Rektorin. Mit Bongos, Gitarren und einem selbstkomponierten Lied feierten die Schüler das Preisgeld in Höhe von 12 000 Euro. Zurek beglückwünschte die Schule und sagte kurz und treffend zur musikalischen Darbietung: "Die Inszenierung sagt mehr als lange Worte." Die wunderschöne Atmosphäre zeige nochmals, dass die Schule den Preis verdient habe.

"München kann stolz sein, eine solche Schule zu haben", ergänzte FDP-Stadträtin und Jurymitglied Gabriele Neff. Elke Inckemann, Professorin an der LMU und ebenfalls Teil der 18-köpfigen Jury, lobte das spezielle Angebot, das von hoch motivierten Schülern angenommen wird. "Es wäre fatal, wenn wir das für unser Land nicht nutzen würden", sagte sie. Schulleiterin Veramendi bedankte sich für die Ehrung und sprach einen Wunsch aus, der mit dem Preisgeld nicht zu kaufen ist: "Ich wünsche mir, dass alle Schüler eine Ausbildungserlaubnis und Lehrstelle erhalten." Der Münchner Schulpreis solle zeigen, welche Erfolge möglich sind. Gleichzeitig richtet sie eine Botschaft an das Innenministerium: "Die Politiker sollten die Schlau-Schule besuchen, um zu sehen, welches Potenzial in den Schülern steckt, und ihre harten Entscheidungen zur Ausbildungsgenehmigung und Abschiebung überdenken." Was mit dem Preisgeld passiert, will Veramendi noch beraten: "Bei der Party wird nicht alles auf den Putz gehaut."

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