Praterinsel:Besitzer wechsel dich

Stijl DesignMarkt in München, 2015

Kulturelle Nutzung soll auf der Praterinsel Vorrang haben, wie hier beim Stijl DesignMarkt: Sprayer besprühen eine Plastikfolie mit einem München-Schriftzug.

(Foto: Florian Peljak)

Die Patrizia AG hat die Praterinsel an ein Münchner Unternehmen verkauft

Von Alfred Dürr

Eines der bemerkenswertesten Immobilien-Ensembles der Stadt wechselt den Besitzer. Die Augsburger Patrizia AG hat die Praterinsel, inmitten der Isar und bei der Maximiliansbrücke, an ein nicht genanntes Münchner Family Office verkauft. Dahinter kann auch ein Privatinvestor stehen. Welcher Preis gezahlt wurde, ist ebenfalls unbekannt.

Das Areal mit seinen fünf Gebäuden hat die Patrizia 2007 erworben. In diesen Häusern befinden sich vor allem Büros und Veranstaltungsräume. Wie die Patrizia mitteilt, habe die Immobilie durch langfristige Verträge mit bonitätsstarken Mietern in den vergangenen Jahren deutlich an Wert gewonnen. Zu diesen Mietern zählt unter anderem der Bayerische Landtag, der hier Abgeordnetenbüros hat. Außerdem hat hier auch die Veranstaltungsagentur Planworx ihren Sitz. Sie vermarktet seit fünf Jahren die Flächen auf der Insel für verschiedene Events. Dazu zählt besonders der Praterstrand in den Sommermonaten. Außerdem gibt es hier noch Künstlerateliers und Werkstätten.

1867 hatte Anton Riemerschmid die Praterinsel als Standort für seine Likör- und Essigfabrik erworben. Das Haupthaus wurde 1922 durch den Architekten Richard Riemerschmid im Stil des späten Klassizismus umgebaut. Bis heute bietet diese Form der Industriearchitektur ein markantes Bild am Isarufer. 1984 gab die Firma Riemerschmid den Standort auf. Die Gebäude standen längere Zeit leer, bis dann 1992 umfangreich renoviert wurde und eine beliebte Event-Location entstand. Aber wie geht es nun nach dem Besitzerwechsel weiter? Luxuswohnungen in traumhafter Isarlage? Wohl eher nicht. Denn die Stadt hat einer solchen Entwicklung den Riegel vorgeschoben und Wert auf einen hohen Anteil von kulturellen Nutzungen gelegt. "Wir wünschen uns, dass der eingeschlagene Weg mit öffentlichen Veranstaltungen weiter gegangen wird und Flächen für Ateliers ausgeweitet werden", sagt Chris Boehm-Tettelbach, der Geschäftsführer von Planworx.

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