Polizeipräsident und der Gaddafi-Sohn:Keinesfalls ein "Freundschaftsgespräch"

Im August 2007 hat Münchens Polizeipräsident Schmidbauer mit dem Sohn von Diktator Gaddafi gespeist. Jetzt erklärt sich der Spitzenbeamte, worüber im Bayerischen Hof geredet wurde.

Monika Maier-Albang

Münchens Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer ist sich, was sein Verhalten gegenüber dem Gaddafi-Sohn Saif betrifft, keiner Schuld bewusst. Er habe sich zwar mit dem Sohn des libyschen Diktators getroffen.

Allerdings sei das Abendessen, das wie berichtet im August 2007 im Bayerischen Hof stattfand, keinesfalls ein "Freundschaftsgespräch" gewesen, wie die Landtags-Grünen suggerieren wollten. Das Treffen sei auf Drängen der libyschen Botschaft zustandegekommen, er sei dabei mit einer "ganzen Reihe von Anwürfen und Forderungen" konfrontiert worden. "Man kann sich also vorstellen, dass während des Gesprächs keine freundschaftliche Atmosphäre entstanden ist."

Weil die Libyer auch Vorwürfe gegen Polizeibeamte erhoben hätten, habe er dieses Gespräch als "originäre Aufgabe" eines Polizeipräsidenten gesehen.

Zu der Frage, wer das Abendessen bezahlt hat, wollte Schmidbauer unter Verweis auf die noch nicht schriftlich beantwortete Anfrage der Grünen-Abgeordneten Christine Stahl keine Stellung nehmen.

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