Polizei:Räuber ist nicht zu fassen

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Auf dem Weg zu einem Tatort verursachen Polizisten einen Unfall

Ein unbekannter Räuber hat es offenbar auf Bäckereien und Lotto-Annahmestellen abgesehen: Innerhalb weniger Tage hat der maskierte Täter in München fünfmal versucht, Geld zu erbeuten. Und kurioserweise ist der Mann auch noch schuld an einem Unfall mit zwei Leichtverletzten am Mittwochvormittag in Denning. Denn ein Polizist, der zu dem versuchten Raubüberfall auf ein Lottogeschäft unterwegs war, verursachte auf der Vollmannstraße einen Unfall.

"Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass es immer derselbe Täter ist, aber die Fälle sind schon gleich gelagert, der Modus Operandi ist ähnlich, und auch die Täterbeschreibungen klingen gleich", sagt Polizeisprecher Gottfried Schlicht. Der Täter wird als 20 bis 25 Jahre alt beschrieben, er soll etwa 1,80 Meter groß sein und er spricht deutsch mit ausländischem Akzent. Er ist meist schwarz gekleidet, trägt eine schwarze Wollmütze und bedroht die Opfer mit einer schwarzen Pistole mit langem Lauf. Der Mann war bislang im Bereich Schwabing und Bogenhausen unterwegs, am Mittwoch machte er offenbar gleich zwei Versuche: In der Stuntzstraße wollte er am Vormittag eine Lotto-Annahmestelle überfallen. Die Ladeninhaberin allerdings erklärte ihm, sie könne die Kasse nicht öffnen, woraufhin der Täter flüchtete. Am Nachmittag tauchte vermutlich derselbe Mann in einer Bäckerei in Riem auf. Dort erbeutete er mehrere Hundert Euro, die 63-jährige Verkäuferin erlitt bei dem Überfall einen Schock.

Als am Vormittag die Meldung von dem Raubüberfall in der Stuntzstraße kam, fuhr eine Streifenwagenbesatzung der Inspektion Bogenhausen mit Blaulicht und Martinshorn los. An der Kreuzung Vollmannstraße und Denninger Straße hielten alle Autos beim Anblick des Streifenwagens an. Nur ein 84 Jahre alter Rentner übersah und überhörte die Polizei. Der 39-jährige Beamte am Steuer des Streifenwagens erkannte den von links kommenden Wagen zu spät. Zwei Personen wurden leicht verletzt, der Schaden wird auf mehr als 45 000 Euro geschätzt.

© SZ vom 11.11.2016 / wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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