Polizei:Mord in Schwabing: Tatverdächtige soll Mitläuferin in der rechten Szene sein

  • Marion B. soll ihre ehemalige Schwiegermutter in deren Schwabinger Wohnung ermordet haben.
  • Die 50-Jährige schweigt bisher. Nun wurden Details zu ihrem Leben bekannt.

Von Susi Wimmer

Noch ist unklar, warum die 86 Jahre alte Margarete D. am Freitag vor einer Woche in ihrer Schwabinger Wohnung an der Elisabethstraße getötet wurde. Bei der Durchleuchtung des Lebens der dringend tatverdächtigen Marion B., ihrer ehemaligen Schwiegertochter, aber kommen interessante Details als Licht: Die 50-Jährige wird der rechtsradikalen Szene zugerechnet. Sie war regelmäßig auf Pegida-Kundgebungen und tauchte bei Veranstaltungen anderer Nazi-Gruppierungen auf.

"Ihr Auftreten war keinesfalls gepflegt", erzählt ein Beobachter der Szene. Die Frau fiel durch ihren übermäßigen Alkoholkonsum auf, rauchte Kette, wurde schnell aggressiv und soll auf den Veranstaltungen mit "dubiosen Gestalten herumgehangen" haben. Sie wurde eher als Mitläuferin eingestuft, "eine, die nur rumgrölt", und nicht als ein Mitglied der rechtsradikalen Szene, das in irgendeiner Funktion auftritt.

Auch Marcus Buschmüller von der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (Aida) sagt, Marion B. sei bei Veranstaltungen der Gruppierungen Dritter Weg, AfD oder Die Rechte dabei gewesen. Zuletzt am Sendlinger Tor, als Pegida-Chef Heinz Meyer mit Rechtsradikalen durch die Stadt marschierte.

Marion B. soll mit ihrer ehemaligen Schwiegermutter engen Kontakt gehalten haben. So war sie, wie oft, vergangenen Freitag bei ihr zu Besuch. Wenig später fand der ebenfalls im Haus wohnende Sohn der 86-Jährigen seine Mutter leblos in der Wohnung. Er alarmierte den Notarzt, doch der konnte der Frau nicht mehr helfen. Ein Leichenbeschauer informierte schließlich die Polizei. Der Sohn sowie Marion B. waren nach Angaben der Polizei an jenem Abend betrunken. Marion B. wurde noch am selben Tag festgenommen. Sie schweigt zu den Tatvorwürfen.

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