Polizei beschlagnahmt Sportwagen:Illegales Autorennen verhindert

In München sollte eine Rallye für Angeber starten, doch die Polizei hat das geplante Rennen kurzerhand abgesagt und 63 Luxus-Wagen sichergestellt.

Den gefährlichen Spaß gönnte die Polizei den Reichen und Prominenten nicht: Mit Vollkaracho wollten rund 100 gut betuchte Autobesitzer bei einer dreitägigen Rallye in ihren Ferraris, Maseratis und Lamborghinis von München aus über Deutschlands Straßen brausen.

Polizei beschlagnahmt Sportwagen: Ein Porsche Turbo und weitere Sportwagen stehen in einer Firmenhalle in Poing bei München.

Ein Porsche Turbo und weitere Sportwagen stehen in einer Firmenhalle in Poing bei München.

(Foto: Foto: dpa)

Doch die oberbayerische Polizei beschlagnahmte 63 Autos: Dabei handelte es sich um hochwertige und leistungsstarke Wagen von Edelmarken mit Zulassungen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Die hochgetunten Fahrzeuge seien bei solchen Veranstaltungen eine ernstzunehmende Gefahr im Straßenverkehr, begründete die Polizei ihre Aktion.

Party im "P1"

Während die Teilnehmer des sogenannten "Rushh Drive 2008" in der Nacht zum Donnerstag in Münchens Nobel-Disco P1 schon mal vorfeierten, spürte die Polizei ihre in einer Firmenhalle in Poing bei München versteckten Luxus-Rennkarossen auf und beschlagnahmte sie kurzerhand.

Als viele Besitzer am frühen Morgen nach durchgemachter Nacht ins Hotel "Bayerischer Hof" zurückkehrten, war das von München nach Hamburg geplante Rennen schon gelaufen, bevor ein Motor gestartet werden konnte. Die privaten Edelmarken gibt es laut Polizei frühestens Samstagabend zurück, damit die "Rennfahrer" nicht noch auf dumme Gedanken kommen.

"Wir wollten eine lustige Veranstaltung", sagt die Sprecherin der Veranstalter des geplanten Luxus-Rennens, Julia Akra. Aber schon die Hamburger Behörden hatten den Jet-Settern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ursprünglich sollte das Rennen von der Hansestadt aus starten.

Der Senat verbot es aber. Daraufhin wurden die Autos in einer Nacht- und Nebeaktion nach Bayern gebracht. Doch dort waren die Behörden schon informiert und kannten keine Gnade.

An der Millionärs-Rallye wollten nach Akras Angaben unter anderem Peyman Amin, Juror bei "Germany's Next Top Model", der Moderator Pierre Geisensetter und Prinz Marcus von Anhalt sowie die Designerin Barbara Herzsprung und der Sänger Akay teilnehmen.

Sprecherin Akra sagte über die Teilnehmerliste: "Das sind alles Leute aus gut betuchten Kreisen, die alle schöne Autos haben." Die Wagen im Wert von acht Millionen Euro sollten in 72 Stunden durch vier Städte fahren.

Laut Polizei sind schon in der Vergangenheit solche Rallyes als "Schnitzeljagd" oder "Spaß-Event" deklariert worden. Dabei hätten sich manche Fahrer auf den Straßen aber immer wieder rücksichtslos und grob verkehrswidrig verhalten. Schon 2006 hatte die bayerische Polizei ein Reichen-Rennen verhindert.

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