Politik:Zu viel Hörensagen

SPD-Kritik an hohen Messe-Mieten geht ins Leere

Blamage für SPD-Sprecherin Maren Salzmann-Brünjes im Bezirksausschuss Trudering-Riem: Sie hatte sich wie viele Truderinger geärgert darüber, dass es im Stadtbezirk keinen Raum gibt, der Massenandrang bei einer Bürgerversammlung verkraftet, weswegen die Stadt kürzlich die Truderinger Versammlung in Neuperlach abgehalten hat. Salzmann-Brünjes fand nun, dass in solch außergewöhnlichen Situationen die Messe einspringen sollte. Diese werde von der Stadt und damit vom Steuerzahler subventioniert, behauptete Salzmann-Brünjes. Und die Bürger des Stadtbezirks müssten ja auch den Verkehr bei großen Publikumsmessen hinnehmen, da könne sie sich schon mal kulant zeigen und nicht 3500 Euro Miete für einen Saal verlangen.

Salzmann-Brünjes musste sich vom Vorsitzenden Otto Steinberger (CSU) belehren lassen, dass diese horrend große Zahl völlig aus der Luft gegriffen sei und sie sie nicht weiter in die Welt setzen dürfe. Die Antragstellerin musste einräumen, dass sie diese Summe nur "vom Hörensagen" wisse. Daher habe sie sie ja auch nicht in ihren Antrag hineingeschrieben, erklärte Salzmann-Brünjes. Steinberger schüttelte den Kopf. Stefan Ziegler (CSU) ergänzte, dass die Messe der Stadt preislich aus steuerlichen Gründen gar nicht entgegenkommen dürfe, denn das wäre "eine verdeckte Gewinnausschüttung". Damit war dieser SPD-Antrag endgültig durchgefallen.

Die SPD hatte aber noch einen weiteren in petto: Die Stadt solle darauf achten, dass die Dreifachturnhalle oder die Aula im geplanten Schulcampus der Messestadt mit Realschule und Gymnasium barrierefrei und mit der nötigen Technik als Versammlungsstätte für eine so große Anzahl von Leuten ausgestattet werde. Dieser Antrag wurde im Gremium akzeptiert.

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