Planegg/Krailling:Weltliches und Kirchliches

Der Würmtaler Verein "Musica Sacra" wird 30

Von Rainer Rutz, Planegg/Krailling

Im Grunde hat alles mit einem Barscheck über 5000 Mark begonnen. Ludwig Götz bekam ihn 1986 aus der Hand des Planegger Bürgermeisters Günther Schuppler überreicht. Damals war Götz als Kirchenmusiker von St. Elisabeth frisch im Amt, und wollte, wie er heute sagt, "etwas machen, was den finanziellen Rahmen der Kirchengemeinde gesprengt hätte": Er wollte Mozarts "Requiem" in Planegg aufführen. Es gelang, ein Jahr später wurde der Verein "Musica Sacra" gegründet. Heute feiert man stolz den 30. Geburtstag.

Ludwig Götz ist immer noch da, die Pfarrer von St. Elisabeth haben dagegen mehrmals gewechselt, doch zu "ihrem" Kirchenmusikverein samt Chor haben sie weitgehend immer gestanden. So auch der neue Pfarrer Johannes von Bonhorst, dem man regelrecht ansieht, wie stolz er auf das Erbe ist, das er da angetreten hat. Er und Götz stellten eine druckfrische, prachtvolle Festschrift vor, die ab sofort in den Bücherstuben Pollner und im Pfarrbüro zum Preis von acht Euro erhältlich ist - eine Festschrift, die eigentlich ein formidables Buch geworden ist, mit vielen, seltenen Fotos sowie originalen und originellen Artikeln rund um Musica Sacra. Das gebundene Buch stellt quasi schriftlich das dar, was der Verein einem Publikum weit über das Würmtal vermitteln will. Zusammen mit den drei Schlosskonzerten, die an diesem Wochenende im sonst geschlossenen Schlosshof stattfinden und samt und sonders ausverkauft sind, markiert die Festschrift den Startschuss für eine ganze Reihe von Konzerten zum Jubiläum und dem eigentlichen Festkonzert am Sonntag, 1. Oktober, und dem Festakt am 7. Oktober. Davor gibt es noch am 16. Juli virtuose Orgelmusik bei einem Patroziniumskonzert in St. Margaret in Krailling (17 Uhr).

Vieles, eigentlich fast alles, ist bei Musica Sacra Ludwig Götz zu verdanken. In zwei Jahren, dann 67 Jahre alt, geht er in Ruhestand. "Auf der Zielgeraden" seiner Dienstjahre wünscht sich Götz, dass es so weitergeht wie bisher im Verein und im Chor, einen "elitären Touch" wolle man jedenfalls nicht. Pfarrer von Bonhorst ergänzt: "Die Symbiose zwischen dem Weltlichen und dem Kirchlichen soll erhalten bleiben. Darum geht es."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: