Planegg:Viel Glas am Gleis

planegg

Urban und aus einem Guss - so stellen sich die Planer die Umgebung des Planegger Bahnhofs vor. Visualisierung: Gemeinde

Die Sieger des Architekturwettbewerbs für den Bahnhofsbereich Planegg stehen fest

Von Rainer Rutz, Planegg

Das größte Bauvorhaben der vergangenen Jahrzehnte in Planegg ist auf den Weg gebracht: Die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs für das Bahnhofsumfeld sind am Dienstag vorgestellt worden. Wohnungen, Tiefgaragen, Geschäfte, ein Hotel, ein Busbahnhof und weitere Infrastruktur-Projekte sollen auf dem Areal rund um den Bahnhof in den nächsten Jahren entstehen. Die Bausumme wird vermutlich einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen.

Der zweite Architektenwettbewerb innerhalb von vier Jahren brachte drei Sieger hervor: Den ersten Preis errang das Architekturbüro Thomas Hammer aus München mit den Landschaftsarchitekten Grabner und Huber aus Freising. Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben, um, wie es hieß, die herausragende Bedeutung des ersten Preises zu betonen. Den dritten Platz teilen sich Molenaar Architekten und Stadtplaner (Gräfelfing) mit Landschaftsarchitektin Claudia Weber-Molenaar und dem Büro PK Architekten mit bbz Landschaftarchitekten (Berlin). Die Jury wurde von Stadtplaner Peter Zlonicky, weiteren Architekten, den Bürgermeistern Heinrich Hofmann und Christine Borst, Ursula Janson vom Planegger Bauamt und Helmut Mayer vom Kraillinger Bauamt geleitet. Die Moderation hatte der Wiener Professor Rudolf Scheuvens übernommen, der auch schon für die Ortsmittenplanung in Martinsried verantwortlich zeichnete. Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann betonte, der erste Preis sei einstimmig vergeben worden, "mit Freude und Stolz" habe die Gemeinde die Ergebnisse des Wettbewerbs zur Kenntnis genommen.

Wettbewerbssieger Thomas Hammer hatte bereits beim ersten Jury-Entscheid einen Anerkennungspreis bekommen. Er lobte die "klaren Vorgaben". Angesichts der vielfältigen Problemstellungen habe man sich entschieden, die Nord-Süd-Achse des Bahnhofsvorplatzes zu betonen, auch um die "einmalige Blickbeziehung in den Wald hinein" zu erhalten. Er sprach von einem "Stadtbalkon", den man schaffen wolle sowie von Wohnungen für Senioren, Krankenschwestern und Studenten.

Sein Entwurf bedeutet auch eine Erweiterung des Biergartens "Heide Volm", dessen zentrale Rolle in den Plänen betont wird. Hammer schlägt einen gläsernen Pavillon am Bahnhofseingang mit einem Glasdach auf Gleisebene vor, um einen "transparenten räumlichen Abschluss der Bahnhofsstraße" zu schaffen. Landschaftsarchitektin Claudia Weber-Molenaar stellte den Entwurf ihres Büros, das zusammen mit dem Berliner Büro PK Architekten den dritten Preis bekommen hatte, vor. Die Stadtplaner können sich "vier Bausteine" vorstellen: Wohnnutzung im Norden und Süden, den Bahnhofsvorplatz und die Gestaltung des Höhenwegs, dem sie eine besondere Bedeutung zu ordnen. Mit der "prägnanten Bebauung in Nord-Süd-Richtung" habe man einen "Identifikationsfaktor" schaffen wollen, sagte Weber-Molenaar. Ebenso wie ihr Mann Klaus Molenaar betonte auch sie den "Erlebnischarakter eines Busbahnhofs", der nicht nur Verkehrsdrehscheibe sein soll. Noch vor der Sommerpause wird sich der Gemeinderat mit den Ergebnissen befassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: