Planegg:Unter Strom

Feodor-Lynen-Gymnasium

Feodor-Lynen-Gymnasium MUE, Planegg, 05.03.2015: Feodor-Lynen-Gymnasium.

(Foto: Lukas Barth)

Neue Elektroinstallation für das Feodor-Lynen-Gymnasium

Von Rainer Rutz, Planegg

Die seit Jahren anhaltenden Renovierungsarbeiten am 39 Jahre alten Planegger Feodor-Lynen-Gymnasium (FLG) kommen einem Fass ohne Boden gleich. Nachdem in den letzten fünf Jahren für Brandschutz, neue Sanitäranlagen, das Dach, Fenster und die Böden Millionen investiert werden mussten, sind jetzt die Elektroanlagen an der Reihe. Doch die Mitglieder des Zweckverbandes Staatliches Gymnasium Würmtal sind offenbar in dieser Hinsicht schon einiges gewohnt. Die Kosten für eine komplette neue Elektroinstallation, verteilt auf die Jahre bis 2018 in Höhe von derzeit rund 1,3 Millionen Euro, sollen in die kommenden Haushalt eingebaut werden. Im Ausschuss gab es in der jüngsten Sitzung dazu kaum Zusatzfragen.

Dabei war das Szenario, das Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig und ein Elektrofachmann vorstellten, in Teilen geradezu erschreckend. Denn wenn man ihren Worten Glauben schenken darf, grenzt es geradezu an ein Wunder, dass die Elektroanlagen im Gymnasium, in dem rund 1100 Schüler und Lehrer untergebracht sind, überhaupt noch einigermaßen funktionieren. Stefan Schaudig präsentierte Fotos von wüst herumhängenden Kabelsträngen, dürftig verpackt hinter Bretterverschlägen: "Das ist alles vollkommen hinüber. Es kam schon vor, dass das Haus vollkommen lahmgelegt wurde - etwa bei starkem Regen." Auch droht immer wieder die Gefahr von Kabelbränden. Der Elektrofachmann sprach von "ständigen Basteleien am Stromnetz in den letzten Jahren". Dies habe letztlich dazu geführt, "dass heute niemand mehr weiß, welches Kabel wohin führt".

Schaudig und Architekt Jürgen Gollwitzer forderten das Ende eines "unerträglichen Zustands" und verwiesen darauf, dass das Kabelnetz am FLG nicht mehr in der Lage sei, die hohen technischen Anforderungen eines modernen Gymnasiums auch nur annähernd zu erfüllen. Das betrifft vor allen Dingen die EDV-Anlagen: "In manchen Zimmern funktionieren die Computer, in manchen nicht." Der Zweckverband, so Stefan Schaudig, müsse "den jahrelangen Renovierungsstau auf manchen Gebieten" schnellstens beenden.

Geschehen soll das nun in den nächsten drei Jahren abschnittsweise. Die komplette Neuinstallation von Elektroanlagen in einem Gymnasium stellt Architekt und Elektrofachleute vor eine logistische Großaufgabe, denn: Der Betrieb der Schule muss weiterlaufen, eine Unterbringung von Schülern in Containern will man möglichst vermeiden. Fachleute haben deshalb ein ausgeklügeltes System entworfen, wonach es möglich sein soll, einzelne Klassenzimmer an die neue Installation anzuschließen und jeweils in den Ferien die grundsätzlichen Arbeiten zu bewerkstelligen. In fünf Phasen soll die gesamte Elektrik und Elektronik dann bis 2018 erneuert werden.

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