Planegg:Tabula rasa für Bahnhofsvorplatz

Gaststätte, Bäume und Berg müssen dem Neubau weichen

Von Rainer Rutz, Planegg

Die Tage der Planegger Traditionsgaststätte "Zur Eiche" am Bahnhofsvorplatz sind gezählt. Das rund 150 Jahre alte Lokal mit Biergarten schließt am 27. Dezember. Schon im Januar werden die alten Biergarten-Bäume gefällt und im Frühjahr wird das Gebäude dann abgerissen. Nicht nur das wuchtige Haus muss einem völlig neu gestalteten Bahnhofsvorplatz weichen, auch der Berg, auf dem es steht, wird komplett abgetragen - eine Arbeit, die Monate dauern wird, hieß es jetzt im Bauausschuss des Gemeinderats. Mit dem Abriss der "Eiche" wird gleichzeitig der Startschuss gegeben für den neuen Bahnhofsvorplatz. Das jetzige Wirte-Paar Bernhard und Vlasta Kursawe hatte die Wirtschaft 18 Jahre lang geführt, sie betreiben jetzt ein Hotel in Augsburg. In den letzten Jahren schwebte stets das Damoklesschwert eines Abrisses über der Wirtschaft, in der sich jahrzehntelang Vereine oder auch politische Parteien trafen. Der Pachtvertrag des Wirtes war deshalb immer nur um wenige Monate verlängert worden. Es war nämlich unklar, wann mit den Bauarbeiten für den Bahnhofsvorplatz laut dem Siegerentwurf des Architektenbüros Molenaar und Weber begonnen werden konnte, Pläne wurden verworfen, stockende Grundstücksverhandlungen erschwerten die Planung.

Doch inzwischen ist alles unter Dach und Fach. Dort, wo jetzt noch die "Eiche" steht, werden in spätestens zwei Jahren MVV-Omnibusse parken, das Gelände wird Teil des riesigen Busbahnhofs. Rund 250 Busse fahren hier dann täglich an und ab. Entstehen soll auch ein Wohngebäude mit Einzelhandelsläden im Erdgeschoss. Welcher Art die Wohnungen sein werden, ist noch ungeklärt. Angedacht wurde auch ein Modell eines gemeinnützigen Trägers. Genau gegenüber entsteht auf dem Gelände des Heide Volm ein Supermarkt mit integrierten Parkflächen. Der viel genutzte Höhenweg von Krailling her wird künftig nicht am Bahnhof enden, sondern bis zur Germeringer Straße geführt. Eines ist jedenfalls sicher: Von Frühjahr nächsten Jahres an wird der Bahnhofsvorplatz für Jahre zur Großbaustelle.

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