Im ehemaligen Bioladen an der Mathildenstraße wird vorläufig keine Spielhalle unterkommen. Einen entsprechenden Antrag eines Interessenten lehnte der Planegger Bauausschuss jetzt ab. Das letzte Wort hat allerdings das Landratsamt München. Der Biomarkt ist vor anderthalb Jahren ausgezogen, seitdem steht das Gebäude direkt neben der Post leer. Zunächst hatte die Gemeinde Interesse gezeigt. Sie wollte hier Plätze für die Kurzzeitpflege einrichten und eine Art Seniorentreff bauen. Dies scheiterte an der Nachfrage nach Pflegeplätzen und an den hohen Investitionskosten. Jetzt hat der Eigentümer der Immobilie in bester Lauflage einen neuen Interessenten aufgetan. Der will hier auf rund 100 Quadratmetern einen Spielsalon mit acht Geräten aufbauen und daneben noch eine kleine Kneipe mit 41 Gastplätzen auf lediglich 43 Quadratmetern.
Im Bauausschuss zeigte man sich nicht angetan. Die Verwaltung hatte eine Stellungnahme erarbeitet, wonach zumindest die Spielhalle nicht in das Umgebungsbild passe und außerdem, so wörtlich, "politisch nicht gewollt" sei. Eine Vergnügungsstätte in diesem Mischgebiet, wo es auch viele schöne alte Häuser und Wohnungen gibt und ganz in der Nähe einen Kinderhort, sei eine "unerwünschte Entwicklung", hieß es und würde sich "negativ auf die städtebaulichen Ziele gemäß dem Ortsentwicklungsplan" auswirken.
Mit der Spielothek bestehe kein Einverständnis, sagt die Verwaltung. Anders sieht es mit der Gaststätte aus, für die ein eigener Eingang geplant ist. Die kann und will die Gemeinde nicht ablehnen, offen ist allerdings, ob der Betreiber Gaststätte und Spielothek voneinander trennen will. Auf Nachfragen von Gemeinderäten hieß es aus der Verwaltung, das Landratsamt München müsse den Wünschen der Gemeinde durchaus nicht folgen und könne die Spielothek genehmigen. Die Behörde habe das letzte Wort. Dann allerdings muss das Thema noch einmal im Gemeinderat debattiert werden, die Kommune müsste eine Stellungnahme abgeben.