Planegg:Sicherheit geht vor

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Planegg nimmt einen Umbau der Kreuzung Germeringer-/Ketteler Straße ins Visier

Von Rainer Rutz, Planegg

Mit bis zu 20 000 Fahrzeugen am Tag ist die Germeringer Straße in Planegg eine der am stärksten frequentierten Kreisstraßen in Oberbayern. In den vergangenen Jahren haben Landkreis und Gemeinde einiges getan, um die Ost-West-Tangente ruhiger zu machen: Lärmschutzwände wurden im östlichen Teil gebaut, im Westen der Straße wurden vier neue Ampeln installiert und ein nächtliches Tempolimit eingeführt. Doch ein neuralgischer Punkt wurde bisher vernachlässigt: Die große Kreuzung der Ketteler Straße mit der Germeringer Straße (M 21), die das nördliche vom südlichen Planegg trennt.

Jetzt soll nach dem Willen des Gemeinderats die Kreuzung komplett umgebaut und sicherer werden. Anlass sind unter anderem mehrere Unfälle und massive jahrelange Beschwerden von Anwohnern. Zwar gibt es seit den 1970er Jahren an dieser Stelle eine Unterführung. Doch sie ist eng und mit steilen Treppen versehen. Deshalb wird sie eher gemieden. Eine Analyse des Landratsamts München aus dem vergangenen Jahr ergab, dass mehr als die Hälfte der Fußgänger - etwa 50 in der Stunde - die Straße lieber oberirdisch queren. Das ist, besonders zur Stoßzeit, ein gefährliches Unterfangen. Es gab hier mehrere Unfälle mit Radfahrern, sie verliefen zum Glück glimpflich.

In einer Expertise des Landratsamts wird allerdings bezweifelt, dass Ampeln an der Kreuzung Abhilfe bringen würden, weil "sich insbesondere Erwachsene, aber auch einige Kinder eine oberirdische Querung offensichtlich trotz der hohen Verkehrsbelastung der M 21 zutrauen". Diese freiwilligen Querungen zeigten, dass eine zusätzlichen Querungssicherung nicht erforderlich sei. Schwierigkeiten gebe es auch aus baulichen Gründen. Die Lärmschutzwand müsste vermutlich verschoben werden, neue Gehsteige würden benötigt. Problematisch findet es das Landratsamt auch, dass die M 21 danach auf einer Länge von nur rund einem Kilometer gleich sieben Ampeln hätte. Diese Ampeln seinen nur schwer koordinierbar. Trotzdem fordert die Verkehrsbehörde von der Gemeinde eine Stellungnahme und lässt durchblicken, dass man einem Kreuzungsumbau, der rund 300 000 Euro kosten würde, nähertreten werde.

Die Mitglieder des Verkehrsausschusses waren sich einig: Der Umbau mit Komplettampel ist nötig. Gefordert wurde eine Ampel "mit intelligenter Schaltung", um Staus zu vermeiden. "Irgendwann wird hier etwas Schlimmes passieren. Wir können es uns nicht leisten, nichts zu tun", fasste Ralf Tatzel (SPD) die Meinungen zusammen. Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) wurde beauftragt, mit den Behörden zu verhandeln. Die Gemeinde wird sich an den Kosten beteiligen müssen. Hofmann geht davon aus, dass nach einem Umbau die Unterführung zugeschüttet wird. Für das Bauvorhaben setzt Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig rund vier Jahre an.

© SZ vom 18.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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