Planegg:Ost-West-Beziehung

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Bärenstein und Planegg feiern 25 Jahre Gemeindepartnerschaft

Von Rainer Rutz, Planegg

Als im Jahr 1992 die Partnerschaft zwischen dem ostdeutschen Bärenstein und der Gemeinde Planegg nach Jahren der Vorbereitung offiziell wurde, waren derartige West-Ost-Bündnisse noch nicht an der Tagesordnung. Jetzt, 25 Jahre später, ist aus der Freundschaft zwischen der 2500 Einwohner zählenden Gemeinde im Erzgebirge und der Würmtal-Gemeinde Planegg eine feste und herzliche Beziehung geworden, die von Freitag, 1. September, bis Sonntag, 3. September, in Bärenstein ausgiebig gefeiert werden soll. Die Gemeinde hofft, dass sich viele Planegger finden, die mit nach Bärenstein fahren. Anmelden kann man sich ab sofort noch bis 28. Juni bei der Familie Holzapfel unter Telefon 859 85 55 oder unter E-Mail an erwin.holzapfel@kabelmail.de. Die Unterbringung erfolgt privat, wer ins Hotel möchte, muss dies selbst bezahlen.

Es war der frühere SPD-Gemeinderat Armin Kutz, der schon Ende der Achtzigerjahre aus der damaligen Friedensinitiative heraus anregte, eine Partnerschaft mit einer Gemeinde in Ostdeutschland einzugehen. Doch es dauerte Jahre, bis das gelang. Dazu wurden Gespräche mit dem bundesdeutschen Ministerium für Innerdeutsche Beziehungen und der Ständigen Vertretung der damaligen DDR in Berlin geführt. Dann half der Zufall: Auf Einladung von Walter Nagel, einem Lehrer am Feodor-Lynen-Gymnasium Planegg und Mitglied der damaligen aktiven Friedensinitiative Würmtal, waren Kollegen der Realschule Bärenstein nach Planegg gekommen. Der damalige Planegger Bürgermeister Günther Schuppler entschied sich spontan, die Gäste zum Essen in den Martinsrieder "Schienhammer" einzuladen.

So entstanden erste Kontakte, die schließlich zu einer Partnerschaft führten. Viel hat sich bis heute ereignet. Nicht nur, dass die Planegger - besonders die Freiwillige Feuerwehr - sich nach der Wiedervereinigung stark für die Ostdeutschen engagierten und beispielsweise mit Knowhow und Material bei der Neuausstattung der Feuerwehr und anderer Einrichtungen halfen. "Die Amtshilfe", sagt heute Planeggs Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig, "stand ganz im Vordergrund". Es wurden etliche Reisen organisiert, Radltouren, junge Leute aus beiden Gemeinden trafen sich regelmäßig. Und so, sagt Schaudig, "sind Dutzende Freundschaften entstanden. Man trifft sich immer wieder". Für viele Planegger ist der Besuch im Erzgebirge mittlerweile ein jährliches Muss. Und umgekehrt kommen die Bärensteiner auch gerne ins Würmtal.

© SZ vom 27.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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