Beim Thema Flüchtlinge denkt jeder zuerst an die Asylsuchenden, die seit 2015 verstärkt in die Würmtalgemeinden kamen. In Wirklichkeit war das Thema schon vor 25 Jahren brisant. Damals gründete eine Handvoll engagierter Würmtaler den "Helferkreis Asyl", um Geflüchteten vor allem aus dem Kosovo beizustehen. An diesem Freitag, 23. Juni, feiert der Helferkreis, der in den drei Gemeinden Gräfelfing, Planegg und Krailling tätig ist, sein 25-jähriges Bestehen im Pfarrsaal St. Elisabeth in Planegg. Aus einer kleinen Gruppierung ist längst eine professionell arbeitende Institution geworden.
Man schrieb das Jahr 1992, als viele Kriegsflüchtlinge aus dem zerfallenden Jugoslawien ins Würmtal kamen. Damals war es die inzwischen verstorbene Gautingerin Christl Alter, die zusammen mit der späteren Planegger Bürgermeisterin Annemarie Detsch, ebenfalls verstorben, und Herbert Veit, Gisela Wirth sowie Anna Eggenhofer-Stübner den Helferkreis Asyl Würmtal gründete. Zehn Jahre später, 2002, war die Zahl der Helfer auf nunmehr vier Namen geschrumpft; es kamen kaum mehr Flüchtlinge ins Würmtal. Doch als 2013 die Zahl derer stieg, die nach Europa flüchteten und von 2015 an auch in den Würmtalgemeinden ankamen, konnten die wenigen verbliebenen Aktiven die alten und bewährten Strukturen schnell wiederbeleben und standen parat - diesmal, um Geflüchteten vor allem aus Syrien und Afghanistan die Hand zu reichen. Heute gehört der Helferkreis zu den am längsten existierenden Gruppierungen dieser Art in den Landkreisen München und Starnberg.
Der Helferkreis ist mit seinen Aufgaben gewachsen. Inzwischen gibt es unter dem gemeinsamen Dach der Initiative drei lokal arbeitende Gruppen. In den letzten zwei Jahren haben sich etwa 400 Ehrenamtliche als Helfer registrieren lassen, davon sind heute etwa 170 aktiv in den drei Gemeinden tätig, diemehr als 400 Asylsuchende in allen Lebenslagen unterstützen, bei Alltagsfragen, bei der Job- und Wohnungssuche, bei Ablehnungsbescheiden und Abschiebungen. Seit Anfang 2016 erhalten auch die Ehrenamtlichen Unterstützung: Margret Buchalik ist die zentrale Anlaufstelle beim Sozialnetz Würmtal-Insel in Planegg. Es ist ein "solidarisches Miteinander" unter den Helfern, zieht Uli Essig Bilanz, er ist einer der Koordinatoren im Planegger Helferkreis. Und es werden noch mehr Helfer gesucht, betont er, denn: "Die Arbeit ist noch lange nicht beendet.