Wenn der Planegger Gemeinderat am Donnerstagabend, 2. Juli, noch einmal über die Standort-Frage für eine Unterkunft für Flüchtlinge in Martinsried diskutiert, dann ist das auch eine Reaktion auf etliche Martinsrieder Bürger, die vehement gegen den von der Gemeinde ausgesuchten Platz am Rande des Parc de Meylan protestierten. Neben der Bürgerinitiative "Martinsrieder Runde" haben jetzt auch einige Privatleute Bürgermeister Heinrich Hofmann einen offenen Brief geschrieben, in dem sie ihn auffordern, einen anderen Standort zu finden.
Robin und Amela Düll, Matthias und Barbara Markert und Monika Schwank haben errechnet, dass ein Asylheim im Parc de Meylan, "unsere einzige Stätte der Erholung um 14 Prozent beschneiden würde". Der Park, schreiben die Unterzeichner des offenen Briefs, sei "der Treffpunkt in der Freizeit schlechthin, der eigentliche Mittelpunkt unseres Ortes, die gefühlte Ortsmitte". Hier würden sich "Jogger, Familien mit kleinen Kindern, größere Kinder, Hundebesitzer, Jugendliche, Erwachsene, auch mittags aus den umliegenden Betrieben" treffen: "Oft erlebt man mit, wie sich Gruppen selbstverständlich öffnen, wenn Fremde hinzukommen und sich beteiligen wollen. Das ist die Grundlage für das friedliche Zusammenleben der hiesigen, so unterschiedlichen Bevölkerung." In Martinsried, heißt es weiter, gebe es einen breiten Konsens darüber, dass Menschen in Not geholfen werden müsse, "und man ist bereit, sie in die hiesige Gesellschaft zu integrieren. Dazu ist der Park in seiner jetzigen Form und Ausdehnung in Zukunft aber nötiger denn je, zumal Martinsried nur diesen einen Bolzplatz hat". Bürgermeister Hofmann wird aufgefordert, "sich für eine neue Standortwahl zu öffnen". Zeitdruck gebe es aktuell nicht mehr durch die Belegung der Dreifachturnhalle und die angekündigte Traglufthalle in Martinsried. Andere Standorte könnten nun in Ruhe geprüft werden.