Planegg:Die Ökumene voranbringen

Lesezeit: 2 min

Mit einem umfangreichen Programm begleiten die Würmtal-Gemeinden das Luther-Jahr

Von Annette Jäger, Planegg

"Kommt, schaut, redet mit" - so lautet die Einladung an die Bürger im Würmtal im Martin-Luther-Festjahr, die Bernhard Liess, Pfarrer der evangelischen Waldkirchengemeinde Planegg, formuliert. 500 Jahre Reformation sind Anlass für die evangelischen Kirchengemeinden in Gräfelfing, Planegg mit Krailling, Stockdorf und Gauting, gemeinsam ein Jubiläumsprogramm mit 24 Veranstaltungen auf die Beine zu stellen und den Bürgern zu zeigen, "was Kirche sein kann". Im Würmtal ist das Luther-Jahr vor allem auch ökumenisch geprägt: Das Kloster Maria Eich in Planegg setzt mit eigenen Beiträgen Akzente im Festjahr. "Luther ist ein Anlass, die Ökumene voranzubringen", sagt Pater Matthäus, Prior von Maria Eich.

Versteht sich mit seinem Kollegen: Pater Matthäus. (Foto: Stephan Rumpf)

Es ist eine bunte Mischung, die zum "Nachdenken über Reformation" animieren soll, so die Überschrift des gemeinsamen Programms. Mit Theater, Musical, Konzerten, Gottesdiensten, Vorträgen und Diskussionen wollen sich die Pfarreien Luther nähern und den Bogen in die Gegenwart spannen. Gleich zu Beginn des Jubiläumsjahres lohnt sich am 10. Februar ein Blick über die Landkreisgrenzen nach Gauting, wo "Zukunft der Kirche" der Titel einer Podiumsdiskussion mit dem Religionspädagogen Joachim Kunstmann ist.

Will die Ökumene voranbringen: Pfarrer Bernhard Liess. (Foto: Robert Haas)

Die Gräfelfinger steigen am 15. Februar mit einem Musiktheater über den Werdegangs Luthers in das Thema ein; der Vorhang im Bürgerhaus hebt sich um 19.30 Uhr. Einer der Programmhöhepunkte wird die Vorstellung der neuen Luther-Bibel durch Alt-Bischof Johannes Friedrich am 23. Februar im Gemeindehaus der Waldkirche Planegg von 19.30 Uhr an sein. Der ehemalige Landesbischof war Teil der Kommission zur Bearbeitung der Bibel.

"Wir wollen Martin Luther neu entdecken, ohne auf die konfessionelle Pauke zu hauen", sagt Pfarrer Liess. Auch für die katholische Kirche ist Luther von Bedeutung, denn: "Luther war Augustinermönch", erinnert Pater Matthäus von Maria Eich. Daraus leite sich die Verpflichtung ab, in den ökumenischen Dialog einzutreten. Denn die Spaltung der Kirche "steckt wie ein Stachel in uns", dieses Hindernis gelte es zu überwinden. So laden Wolfgang Ring, Diakon der katholische Pfarrei St. Elisabeth in Planegg, und Bernhard Liess am 30. März zum Gespräch über das gemeinsame Wort der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche für das Jahr 2017 ein; der Abend im Pfarrheim St. Elisabeth beginnt um 19.30 Uhr. Darüber hinaus gibt es eine ökumenische Maiandacht am 21. Mai in der Klosterkirche Maria Eich, Beginn um 15 Uhr und eine ökumenische Segensfeier für Paare am 13. Juni in der Klosterkirche Maria Eich. "Dazu sind alle Paare eingeladen, den Segen zu erhalten", sagt Pater Matthäus - vor allem jene, die unterschiedlicher Konfession sind.

Am 22. Juni setzen sich die Professoren Bertram Stubenrauch (katholisch-theologische Fakultät) und Jörg Lauster (evangelisch-theologische Fakultät) der LMU München mit dem Reformationsjubiläum als Chance und Herausforderung für die Ökumene auseinander; Schauplatz ist der Pfarrsaal St. Elisabeth von 20 Uhr an. "Wir sind eine in der Gesellschaft lebende Einrichtung, die Antworten liefert", betont Liess, "unsere Tür ist weit geöffnet".

Das gesamte Programm im Internet unter der Adresse www.waldkirche-planegg.de.

© SZ vom 24.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: