Planegg:Der Klügere gibt nach

Planegg beendet Gehweg-Streit vor dem Restaurant "La Terrazza"

Den Dauerstreit mit dem italienischen Restaurant "La Terrazza" an der Planegger Bahnhofstraße um die Breite des Gehweges will die Gemeinde nun ein für allemal beenden - und nachgeben. Im Umweltausschuss wurde über einen Vorschlag der Verwaltung lange und kontrovers diskutiert, denn etliche Gemeinderäte wollten dem Restaurant die Rote Karte zeigen.

Im Prinzip geht es darum, dass der Besitzer des Lokals seit Jahren ständig seine Schankfläche in Richtung des stark frequentierten Gehsteiges erweitert. Rein juristisch darf er das, betonte Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD), so lange er die für ihn vorgeschriebene Grundstücksgrenze einhält. Das allerdings bedeutet, dass ein Vorbeikommen an den Tischen, Stühlen und Blumenkübeln vor allem für Mütter mit Kinderwagen, Rollator-Benutzer oder Menschen im Rollstuhl nur schwer möglich ist. Verhandlungen mit dem Besitzer waren stets von Misserfolg gekrönt.

"Er ist nicht kompromissbereit", sagte Gerhard Schleburg (CSU) und der Zweite Bürgermeister Peter Heizer (FW) ergänzte, der Lokalbesitzer sei "stur wie ein Panzer". Alle Gemeinderäte waren sich einig darin, dass "italienisches Flair auf der Bahnhofstraße" zwar durchaus wünschenswert sei, die Fußgänger aber nicht darunter leiden sollten.

Die Verwaltung will daher die Parkplätze vor dem Lokal und dem benachbarten Grundstück von Schrägparkplätzen in Längsparkplätze umbauen. Das hätte den Vorteil, dass der Fußweg breiter wird; allerdings würden fünf Parkplätze entfallen. Dies missfiel einigen Gemeinderäten, denn Parkplätze sind auf der Bahnhofstraße ohnehin rar. Gerhard Schleburg will daher nicht aufgeben und schlug vor, den Wirt "mit der Stellplatzverordnung ein wenig zu ärgern". Man könne doch einfach mal nachfragen, ob das Restaurant die vorgeschriebene Zahl von Parkplätzen für seine Besucher vorhalte - Schleburg zufolge wohl kaum. Christian Haugg (FDP) meinte dagegen, man solle den Eigentümer nicht drangsalieren, ähnlich argumentierte die SPD. Die Restaurantgäste sollen nun durch Schilder auf die nahe gelegene Tiefgarage hingewiesen werden. Für diese Lösung stimmte eine Mehrheit.

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