Planegg:Der Fahrplan steht

Schienenersatzverkehr U6

Noch wird die Gesamtfinanzierung der einen Kilometer langen 80-Millionen-Euro-Strecke nach Martinsried geprüft. Dann geht's in die Detailplanung.

(Foto: Sonja Marzoner)

Die U-Bahn-Linie 6 nach Martinsried kommt womöglich schon 2022. Wichtige Verträge sind bereits unterzeichnet

Von Rainer Rutz, Planegg

Mit mehr als zehnjähriger Verspätung wird die U-Bahn der Linie 6 vom Klinikum Großhadern auf den Campus in Martinsried ihre Fahrt aufnehmen - das ist der derzeitige Stand der Dinge. Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) bestätigte, dass entscheidende Verträge zwischen Freistaat, Landkreis München, dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV und der Gemeinde Planegg - alle zusammen sind Gesellschafter einer neu gegründeten Projektgesellschaft - bereits unterzeichnet seien.

Unterschriftsreif sei ein Vertrag mit der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG, hieß es. Lediglich die Gesamtfinanzierung der etwa 80 Millionen Euro teuren, knapp einen Kilometer langen Strecke werde zurzeit noch von den Finanzbehörden geprüft. Dabei geht es offenkundig vor allem um die steuerlichen Auswirkungen des Projekts.

Heinrich Hofmann geht davon aus, dass die Prüfung in einigen Wochen, also spätestens im Herbst, abgeschlossen sein werde: "Danach müssen wir mit einer Detail-Planungszeit von rund einem Jahr rechnen." Der erste Spatenstich werde dann unter Umständen im ersten Quartal des Jahres 2018 sein - das hofft jedenfalls der Bürgermeister. Als reine Bauzeit setzt der Planegger Bürgermeister rund vier Jahre an, sodass die U-Bahn vom Jahr 2022 an fahren könnte. Auf die Gemeinde Planegg kämen dabei Kosten in Höhe von rund drei Millionen Euro zu. Die Kommune sei zuständig für die Oberflächengestaltung, so Hofmann. Das bedeutet, dass sie beispielsweise den Bahnhof auf der Höhe des Innovationszentrums für Biotechnologie (IZB) auf dem Campus bauen und auch unterhalten muss.

Der Bau einer Verlängerung der U-Bahnlinie 6 nach Martinsried war erstmals 2003 diskutiert worden. In den Jahren danach war als möglicher Termin für eine Inbetriebnahme bereits das Jahr 2012 genannt worden. Etliche zuständige bayerische Minister hatten die Realisierung des Projekts in den Jahren danach immer wieder versprochen - bis hin zu Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Die langwierigen Verhandlungen mussten nach mehrjähriger Dauer vor fünf Jahren von Neuem aufgenommen werden, weil sich die Gemeinde Planegg nicht mehr in der Lage sah, die Bauherrenschaft zu übernehmen.

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