Planegg:Bürgergutachten für Planegg

50 Bewohner diskutieren vier Tage lang über ihren Ort

Von Rainer Rutz, Planegg

Planegg übt sich in Bürgerbeteiligung. 50 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bewohner sollen vier Tage lang über die mögliche künftige Entwicklung des Ortes nachdenken und Ideen aufs Papier bringen. Entstehen soll auf diese Weise mit Hilfe von Experten ein so genanntes Bürgergutachten - das die Basis für die Ortsentwicklungsplanung von Planegg sein wird. Schon in ein paar Tagen sollen die ersten Planegger deswegen Post bekommen. Angeschrieben werden zunächst Hunderte Bürger, die man zufällig aus dem Melderegister gezogen hat. Letztlich werden 50 Frauen und Männer übrig bleiben, die sich bereit erklären, für ein Tageshonorar von 50 Euro mit den Experten zusammenzuarbeiten. Teilnehmen kann man von 14 Jahren an.

Die Idee wurde nach einem Vorbild aus München von der Leiterin des Bauamts, Ursula Janson, entwickelt. Geplant ist als Ergebnis ein "Bürgergutachten durch Planungszellen". Moderiert wird das viertägige Verfahren vom nexus-Institut aus Berlin und der Gesellschaft für Bürgergutachten aus München, die ein ähnliches Verfahren schon zum Münchner Kunstareal organisiert hat.

Basis der Ideensammlung sind die Bestandsaufnahmen zu dem Thema, die man schon in den vergangenen Jahren gemacht hat. Ein mögliches Ziel könnte ein neuer Flächennutzungsplan für Planegg und Martinsried sein. Janson ist sicher: "Das Münchner Institut hat große Erfahrung mit diesem Verfahren. Es wird einen breiten Querschnitt der Bevölkerung geben, Jung und Alt, auch Ausländer werden dabei sein." Vorher will sich die Gemeinde noch ein Meinungsbild aus den Planegger Vereinen und von anderen Meinungsträgern holen, um bestimmt kein relevantes Thema auszulassen. Das gesamte Verfahren - es soll im Juli ablaufen - wird von einer neutralen Moderation begleitet. Die 50 Teilnehmer erhalten ausgewogene Informationen zu den einzelnen Themenkomplexen mit allgemein verständlichen Expertenreferaten. Janson: "Anhand von Fragen zur Thematik entwickeln sie ihre eigenen Empfehlungen, die dann in einem Bürgergutachten zusammengestellt werden."

Ursula Janson legt Wert darauf, dass vor allem "normale Bürger" befragt werden: "In Planegg leben junge und alte Menschen, wohlhabende und wirtschaftlich schwächere Menschen, Familien und Singles. Jeder hat verschiedene Vorstellungen, wie sich Planegg entwickeln soll. Wir wünschen uns, dass diese Vielfalt zu Wort kommt."

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