Planegg:Auf den Meter genau

Planegg Bahnhof Ortsentwicklung Plan des 3.Siegers des Architektenwettbewerbs Büro Molenaar/Weber

Bislang auf dem Papier: Spätestens 2018 sollen die Bauarbeiten für das neue Areal rund um den Planegger Bahnhof beginnen. Visualisierung: Molenaar/Weber

Die Umsetzung des Architektenwettbewerbs für den Bereich rund um den Bahnhof kommt nicht voran. Hindernis sind unterschiedliche Ansätze von Gemeindeverwaltung und der Gastronomen-Familie Heide

Von Rainer Rutz, Planegg

Zwei Großprojekte zur Ortsentwicklung werden die Gemeinde Planegg im Jahr 2017 besonders beschäftigen. Das eine, die Realisierung der neuen Ortsmitte von Martinsried, ist bereits in vollem Gange. Das andere, die Umsetzung des Architektenwettbewerbs für den Bereich rund um den Planegger Bahnhof, kommt derzeit nicht recht voran. Der Hintergrund: Die Gemeinde kann sich mit dem Gastronomen und Wiesnwirt Georg Heide über dessen Vorstellungen für eine Teilbebauung des Geländes der jetzigen Großwirtschaft nicht einigen.

Die soll, darin ist man sich einig, zum Teil abgerissen werden. Verschwinden wird der große Saal. An seiner Stelle und auf der Fläche des vorgelagerten Parkplatzes will Georg Heide einen Supermarkt mit 1200 Quadratmetern Grundfläche bauen. Auf diesen Supermarkt will Heide - so ganz sicher ist das nach Einschätzung aus dem Planegger Rathaus aber offenbar noch nicht - ein Boarding-Haus oder ein Hotel setzen.

Eigentlich waren die Verhandlungen zwischen dem Wirt und der Kommune bereits abgeschlossen, der notwendige Tausch von Grundstücken wurde vorbereitet. Doch jetzt, berichtet Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD), sind neue Schwierigkeiten aufgetaucht. Heide und sein Architekt wollen sozusagen auf den Meter genau wissen, wie groß der Supermarkt, der unter dem Edeka-Logo betrieben wird, werden darf. Doch die Gemeinde kann das nicht genau sagen. Der Bürgermeister sagt: "Natürlich gibt es im Laufe eines Bebauungsplanverfahrens Unwägbarkeiten. Das hat zum Beispiel mit möglichen Bürgereinwendungen oder der Verkehrsplanung zu tun. Eine hundertprozentige Garantie für exakte Größen können wir derzeit noch nicht geben." Im Prinzip sei alles einschließlich der Baumasse und der Objekte schon verabredet. Vorgesehen ist, den Bebauungsplan bis zum Sommer 2018 aufzustellen, doch vorab könne die Gemeinde "nicht mit Brief und Siegel" gewünschtes Baurecht garantieren. Es gehe um Biergarten-Parkplätze, um den Supermarkt, auch um ein mögliches Boardinghaus: "Heide muss das Ende des Verfahrens abwarten, um exakte Zahlen zu erhalten", stellt Rathauschef Hofmann klar.

Allerdings wird die Gemeinde zur Not auch ohne die Familie Heide einen Bebauungsplan aufstellen. Man wolle sich im Januar noch einmal in kleiner Runde zusammensetzen, heißt es. Im Februar, so lautet der Zeitplan, soll der Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen. Wenn die Verhandlungen mit Heide ohne Erfolg blieben, werde ein Bebauungsplan vorgeschlagen. Dann könne man zunächst nicht alles verwirklichen. Die Baustelle zwischen der Germeringer Straße und dem Bauunternehmen von Emmeran Braun wird also sukzessive kommen. Dazu gehört auch der Kreisverkehr an der Hofmarkstraße, die Tiefgarage am Café Richter und die Wohnbebauung im Norden der Bahnhofstraße, der Abriss des Gasthofes "Zur Eiche" eingeschlossen. Spätestens im Jahr 2018, so hofft der Bürgermeister, werden auf dem Bahnhofsvorplatz die Bagger anrollen.

Parallel dazu werden dann die ersten Bewohner in der neuen Martinsrieder Ortsmitte einziehen.

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