Planegg:Alles andere als Funk-Stille

Von Rainer Rutz, Planegg

Ein altes Streitthema zwischen den Gemeinden Planegg und Gräfelfing kocht wieder hoch: der Bau eines rund 40 Meter hohen Mobilfunkmastes direkt beim Wohngebiet am Neunerberg an der Grenze der beiden Gemeinden. Schon vor zehn Jahren waren Anwohner gegen die Pläne der Gräfelfinger Sturm gelaufen, danach hatte sich die Lage erst einmal beruhigt. Doch vor kurzem hat Gräfelfing den ersten Schritt getan, um sein Mobilfunkkonzept umzusetzen und genehmigte den Bau eines Mastes, fünf sollen es im Ortsgebiet insgesamt werden.

Der erste Mast soll an der Jahnstraße am Sportplatz entstehen, der nächste soll am Neunerberg gebaut werden. Gemeinderat Peter von Schall-Riaucour (FDP) hat in einer Gemeinderatssitzung Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) gefragt, was er gegen die Gräfelfinger Pläne zu tun gedenke, zumal sich sowohl bei Gräfelfinger als auch bei Planegger Bürgern Widerstand rührt. Von Schall-Riaucour weist darauf hin, dass die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst zunächst (IGG) gegen den Bau gewesen sei, sich nun aber dafür entschieden habe: "Ist sie vor wirtschaftlichen Interessen des Grünen-Gemeinderates Frank Sommer eingeknickt?" Die Frage sei doch, ob Gräfelfing den Mast überhaupt ohne Genehmigung Planeggs bauen dürfe. Auch Planegg habe zu Zeiten der ehemaligen Bürgermeisterin Annemarie Detsch (SPD), ein gemeinsames Würmtal-Konzept zu den Mobilfunkmasten gewollt: "Was ist daraus geworden?"

Bürgermeister Hofmann sieht das Thema gelassen. Es sei normal, dass Gemeinden unterschiedliche Auffassungen haben, man wolle sich austauschen. Im Übrigen laufe eine Untersuchung, die Strahlenwerte und Strahlenrichtung ermitteln soll. Aber: Im Grundsatz wolle man den Mast am Neunerberg nicht.

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