Pläne für die Schrannenhalle:Bodenständig und modern

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Eichenholz und Stahl, Weidengeflechte und Fliesen: Inhaber Hans Hammer hat sich viel für die neue Schranne vorgenommen - architektonisch und auch gastronomisch. Die Eröffnungsfeier ist für Herbst geplant.

Stephan Handel

Die neue Schrannenhalle soll am 7. Oktober eröffnet werden. Zwei Tage vorher wird die offizielle Einweihungsfeier stattfinden. Der Inhaber Hans Hammer stellte am Freitag Architektur und Konzept vor - und dürfte Anwohnern, Viktualienmarkt-Kaufleuten und vielen Bürgern aus der Seele gesprochen haben, als er sagte, die Schranne sei eine "biedere, bodenständige Immobilie".

Bis zur Eröffnung am 7. Oktober ist bei den Umbaumaßnahmen für die Schrannenhalle noch einiges zu tun. (Foto: Stephan Rumpf)

"Tradition und Moderne" ist hingegen das Motto, unter das Thomas Sutor vom Architekturbüro Oliv seine Planung gestellt hat: Eichenholz und nackter Stahl, Weidengeflechte und klassische Fliesen sollen der Schranne ihr neues Gesicht geben. Neue Türen, die bei schönem Wetter komplett weggeklappt werden können, sollen die Verbindung zwischen Sebastiansplatz und Gärtnerplatzviertel schaffen; bislang stand die Halle eher wie ein Riegel zwischen den Vierteln. 100 Tonnen Stahl und 150 Kubikmeter Stahlbeton wurden verbaut.

Bestimmendes architektonisches Element sind zwei Balkone von je 300 Quadratmetern, die von den Schmalseiten in die Halle ragen. An der Nordseite, also hinter dem Pschorr, wird Michael Käfer Gastronomie und Markt beziehen; der Jahresumsatz, so ist unter der Hand zu hören, könnte bei acht bis zehn Millionen Euro liegen. In der Mitte der Hallen sollen Stände angesiedelt sein - 18 soll es geben, zwei Drittel davon sind laut Hans Hammer bereits vermietet, zu einem Preis von 10.000 Euro im Monat für 30 Quadratmeter - es gibt aber auch kleinere Einheiten.

"Wir nehmen nicht jeden", sagt Hans Hammer. "Sonst haben wir am Ende nur Dönerbuden und Thai-Suppen hier." Fix sind neben Käfer die Verträge mit dem "Südtiroler Bauernladele", mit dem "Tiroler Bauernstandl", dem Tee-Handels-Kontor Bremen, einem Schnapsbrenner, einem Anbieter von Ölen und Essigen, dem österreichischen Weingut Hillinger, Segafredo - der auch Barista-Kurse anbieten will - und Moët Hennessy.

Für gewöhnlich soll die Halle zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet sein - also montags bis samstags von 9 oder 10 bis 20 Uhr. Gelegentlich mag es auch gastronomische Abend-Öffnungen geben - allerdings sehr eingeschränkt: "Wir machen keine Großveranstaltungen und kein Public Viewing", sagt Hans Hammer. Auch die Disco im Keller, die für viel Ärger verantwortlich war, musste ausziehen.

Elke Fett, die Sprecherin der Viktualienmarkthändler scheint immer noch ein bisschen skeptisch zu sein: "Wir warten's jetzt mal ab", sagt sie vorsichtig. Nur eines ließ sie sich dann doch nicht gefallen vom neuen Betreiber: Als der gesagt hatte, man müsse schauen, wie man "den Viktualienmarkt in die Halle integrieren kann", da konnte sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen: "Ihre Halle liegt an unserem Markt."

© SZ vom 23.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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