Pflicht für Bewohner:Wie sich echte Münchner sportlich betätigen

Sie reiten auf der Isar, brettern durch die Stadt und trainieren die Muskeln sogar im Biergarten: Zehn Sportarten, die ein echter Münchner schon einmal ausgeübt haben muss.

Von Lisa Sonnabend

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(Foto: Catherina Hess)

Sie reiten auf der Isar, brettern durch die Stadt und trainieren die Muskeln sogar im Biergarten: Zehn Sportarten, die ein echter Münchner schon einmal ausgeübt haben muss. Im freien Fall Der Münchner Europameister Albin Killat ist hier schon hinunter gehechtet, Stefan Raab wirft sich hier ab und an für seine TV-Show hinab - und jeder echte Münchner sollte es auch eimal getan haben: einmal den Sprungturm im Olympiabad hinaufsteigen, sich nach einiger Überwindung vom Zehn-Meter-Brett abstoßen und dann im Wasser aufplatschen. Neugierige Blicke vom Beckenrand sind garantiert. Eine Einwanderungsbescheinung für München sollte erst nach dem Sprung aus zehn Metern ausgestellt werden - denn erst dann ist ein Bewohner richtig in München gelandet.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Einmal durch die Stadt brettern Ein echter Münchner fährt zum Langlaufen nicht über das Wochenende in die Berge, sondern wartet bis die Schneedecke in der Stadt hoch genug ist - und schnallt sich dann die Bretter an. Denn in München gibt es Langlaufloipen mitten in der Stadt. Im Englischen Garten, Schlosspark Nymphenburg, in den Isarauen (im Bild), im Pasinger Stadtpark oder Ostpark werden bei ausreichend Schnee Strecken gespurt.

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(Foto: Catherina Hess)

Kugelstoßen auf dem ZHS-Gelände Ein Fitnessparcours, eine Kugelstoßanlage, Tennisplätze, Kletterwände, Basketballplätze, Beachvolleyballfelder: Es gibt nur wenige Sportarten, die man auf dem Gelände des Zentralen Hochschulsports (ZHS) im Olympiapark nicht betreiben kann. Münchner Studenten schauen fast alle im Laufe ihrer Ausbildung hier vorbei (mehr oder weniger regelmäßig), denn das Sportangebot ist für sie unschlagbar günstig. Lediglich 7,50 Euro kostet die Mietgliedschaft pro Semester. Doch auch Münchner, die ihr Studium längst abschlossen haben, können mittrainieren. Der Beitrag ist dann allerdings deutlich höher, das Angebot jedoch genauso vielfältig.

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(Foto: Johannes Simon)

Auf dem Kanal vor dem Schloss Wenn der Münchner Winter ein richtiger Winter ist, könnte man den Eindruck bekommen, Eisstockschießen sei drauf und dran, die neue Boom-Sportart zu werden. In den Parks der Stadt und mittlerweile sogar in den Biergärten üben die Münchner die Sportart aus. Am schönsten ist es jedoch auf dem Nymphenburger Kanal. Die Atmosphäre ist majestätisch, denn das Schloss ragt im Hintergrund empor. Und einer hat immer Glühwein oder Punsch dabei.

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(Foto: N/A)

Ritt auf dem Fluss Die Isar gehört zu München wie der Biergarten, die Weißwurst und der Viktualienmarkt. Deswegen verbringt der Bewohner der Stadt viel Zeit in und mit ihr, aber auch auf ihr. Denn eine Schlauchbootfahrt im Sommer zu machen ist für jeden Münchner Pflicht. Zum Beispiel von Wolfratshausen aus geht es bis nach Grünwald. Aber Achtung: Stromschnellen umschiffen und auf keinen Fall bei Hochwasser in den Fluss! Wem das zu wild ist: Auf der Amper fährt es sich ein wenig geruhsamer und bei einer Ruderbootfahrt auf dem Kleinhesseloher See sind gar keine Wellen zu befürchten.

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(Foto: Claus Schunk)

Kampf auf dem Eis Jedes Wochenende, wenn der FC Bayern oder der TSV 1860 München aufläuft, ziehen tausende Fußballanhänger zur Arena nach Fröttmaning. Doch noch ein weiterer Pilgerstrom der Sportjünger ist zu beobachten: Er führt zum Olympiapark, ins Eisportzentrum. Hier trägt der Eishockeyverein EHC München seine Heimspiele aus - und die Stimmung ist meist sogar noch intensiver und lauter als im Münchner Fußballstadion.

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(Foto: dpa)

Die Isar entlang Ein Münchner besucht die Isar nicht nur, um zu grillen oder in der Sonne zu liegen, sondern auch um hier zu joggen. Denn an Münchens Fluss kann man, wenn es mit der Kondition noch nicht ganz so gut bestellt ist, die Laufstrecke wunderbar nach und nach erweitern: einfach jedesmal eine Brücke weiter. Von der Innenstadt aus erst bis zur Reichenbachbrücke und wieder zurück, dann bis zur Wittelsbacherbrücke und schließlich bis zum Flauchersteg...

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(Foto: Robert Haas)

Kugeln im Hofgarten Münchens Volkssport ist nicht Fußball, sondern Boulen. Diesen Eindruck bekommt man zumindest wenn man an einem lauen Nachmittag durch den Hofgarten schlendert. Denn dann sind wahre Boule-Profis am Werk. Jeder darf und sollte hier einmal mitspielen - allerdings empfiehlt es sich, vorher ein wenig zu trainieren.

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(Foto: DPA)

Blau spielt gegen Rot Zwischen dem FC Bayern München und dem TSV 1860 München liegen Welten. Dem einen gelingt fast alles, beim anderen geht schief, was nur schief gehen kann, aber das auf ungemein sympathische Weise. Eine große Fangemeinde haben beide Münchner Teams. Und deswegen herrscht Ausnahmestimmung in der Stadt, wenn die beiden Vereine bei einem Stadtderby aufeinandertreffen. In der Bundesliga ist dies leider schon seit 2004 nicht mehr der Fall gewesen, im Pokal seit 2008 nicht mehr. Ein echter Münchner weiß jedoch, wo er regelmäßig Derbys sehen kann: In der Regionalliga treffen die zweiten Mannschaften der Vereine regelmäßig aufeinander. Und meist gewinnen sogar die Blauen gegen die Roten. (Im Bild: Derby 1999 im Olympiastadion)

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(Foto: Hartmut Pöstges)

Es lebe der Biergarten-Sport! Der Biergarten - ein Ort der Gemütlichkeit? Echte Münchner sehen das ganz anders und nutzen den bierseligen Besuch auch für sportliche Aktivitäten. Sie stemmen zigmal pro Stunde den Maßkrug in die Luft und nicht wenige fordern ihren Gegenüber auf der Bierbank zu einer Partie Armdrücken oder Fingerhakeln heraus. So bleibt der Münchner gemütlich fit.

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