Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofes Perlach ist allgemein begrüßt worden. Gleichzeitig haben diverse Bürgerinitiativen und politische Gremien sofort weitergehende Forderungen erhoben. So auch der Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten, der sich damit, streng genommen, auf fremdes Terrain begeben hat - denn der Bahnhof Perlach gehört zum Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach. Andererseits ist er durch die Linie S 7 eben auch mit dem Giesinger Bahnhof verbunden. Die Wünsche der Giesinger sind somit zumindest nachvollziehbar. Erhört werden sie deshalb aber noch lange nicht, wie aus einer Mitteilung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung an den BA Obergiesing-Fasangarten hervorgeht.
Darin weist die Verwaltung grundsätzlich darauf hin, dass für den Schienenpersonennahverkehr auch auf städtischer Flur der Freistaat Bayern zuständig sei. Konkret heißt das, die Stadt entscheidet nicht, ob, wie vom Bürgergremium und auch von ihr selbst schon früher gefordert, am Bahnhof Perlach Außenbahnsteige anstelle eines Mittelbahnsteigs gebaut werden. Darüber befindet die DB Netz AG, und die sagt "Nein". Wobei deren Darstellung, dass die Errichtung von Außenbahnsteigen eine weiträumige Umplanung inklusive Weichen-, Strecken- und Signalumbau erforderlich machen würde, laut Planungsreferat nachvollziehbar erscheint. Vor allem aber gibt die Behörde zu bedenken: "Zudem wäre der barrierefreie Ausbau des Bahnhofes Perlach damit insgesamt gefährdet, da das derzeit laufende Projekt des Freistaates Bayern aus Finanzierungsgründen bis 2018 abgeschlossen werden muss." Anders formuliert: Auch wenn das Geld zweckgebunden ist - ohne freiwillige finanzielle Leistungen der Staatsregierung würde gar nichts zum Besseren verändert. Und bei fast allen anderen Forderungen, die über die Barrierefreiheit hinausgehen, wie einer Anbindung nach Süden per Unterführung, lehnt es die Bahn ab, sie aus eigenen Mitteln zu finanzieren.