Perlach:Großprojekt im Brachland

Piederstorfer Kiesgrube Betonwerk Perlach Wohnsiedlung Büschl Unternehmensgruppe

Wunschvorstellung: Grün- und Freizeitflächen sowie die Nähe zum Truderinger Wald sollen das Quartier auf dem Piederstorfer-Areal prägen.

(Foto: Riegler Riewe/Büschl (Simulation))

Zuerst eroberte sich die Natur das stillgelegte Piederstorfer Betonwerk zurück, jetzt entstehen dort 1350 Wohnungen

Von Hubert Grundner, Perlach

So manchem Perlacher dürfte bei dem Gedanken, dass das stillgelegte Piederstorfer Betonwerk verschwinden wird, schwer ums Herz werden. Findet der Spaziergänger hier doch ein innerstädtisches Idyll von besonderem Reiz: Während das allmählich verfallende Industriegebäude eine herbe, morbide Ästhetik ausstrahlt, schlägt den Betrachter zugleich die Schönheit und Kraft einer Natur in Bann, die sich dieses Areal zurückerobert. Dieses Schauspiel wird bald beendet sein: Das Piederstorfer Gelände, eine der letzten großen Freiflächen in München, ist baureif. Bis zum Jahr 2028 sollen hier 1350 Wohnungen mit einer Geschossfläche von rund 130 000 Quadratmetern entstehen.

Das geht aus einer Mitteilung der Demos Wohnbau GmbH als Grundstückseigentümerin und der Büschl Unternehmensgruppe als Projektentwickler hervor. Die offizielle Genehmigung zur Verwirklichung des Projekts liegt seit 6. Dezember vergangenen Jahres vor. Damals haben die Stadträte im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung für den Bebauungsplan die Satzung beschlossen. Somit können die ehemalige Kiesgrube und das ehemalige Betonwerk zwischen Neuperlach und Trudering ab sofort in ein Wohnquartier umgewandelt werden. Laut Demos und Büschl soll in den nächsten Wochen mit der Räumung und Erschließung des Geländes begonnen werden. Der Baubeginn für die ersten Baufelder sei 2019 vorgesehen.

Wie von der Stadt im Eckdatenbeschluss vorgegeben, soll das neue Wohnquartier einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Bedarfs an Wohnflächen leisten. Um dabei Wohnraum für alle Einkommensgruppen zu schaffen, wird das Quartier mit gefördertem und frei finanziertem Wohnungsbau realisiert. Der neue Bebauungsplan sieht außerdem einen Nahversorger mit 2000 Quadratmetern Nutzfläche, einen Jugend- und einen Bürgertreff sowie acht Kinderkrippen-, neun Kindergarten- und sechs Hortgruppen verteilt auf drei Standorte vor.

Laut Ralf Büschl, Inhaber der Büschl Unternehmensgruppe, ist es gelungen, in Zusammenarbeit mit der Stadt "die Entwicklung dieses komplexen und städtebaulich so wichtigen Projektes in Rekordzeit abzuschließen". Den dabei ausgelobten Planungswettbewerb hatten das Grazer Architekturbüro Riegler Riewe und die Landschaftsplaner von lad+, Braunschweig, für sich entschieden. Die Demos GmbH will jetzt mit der Siedlung den städtebaulichen Lückenschluss zwischen Neuperlach und Trudering vollziehen. Dank der Lage zwischen Friedrich-Creuzer-Straße und Karl-Marx-Ring profitiere das neue Quartier einerseits von der bestehenden Infrastruktur in Neuperlach. Die Grün- und Freizeitflächen innerhalb des Wohngebiets und der direkte Zugang zum Truderinger Wald sollen andererseits eine hohe Lebensqualität schaffen.

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