Pelzig im Kino:Schöne Frauen und ein Herrendäschle

Frank-Markus Barwasser ist der Stolz der Franken. Nun wagt sich "Pelzig" mit seinen Film "Vorne ist verdammt weit weg" ins Kino.

Christian Mayer

Der Teppich ist rot-weiß-kariert, so wie das Hemd des gefeierten Hauptdarstellers, der dazu eine Trachtenjacke und einen verbeulten Hut mit Apfelflecken trägt. Große Pelzig-Premiere im Mathäser-Kino: Frank-Markus Barwasser zeigt seinen Kinofilm "Vorne ist verdammt weit weg" - die Geschichte eines Chauffeurs, der die Firma des Chefs vor dem Ausverkauf retten möchte und es dabei mit einer Edelkurtisane und renditegeilen Heuschrecken zu tun bekommt.

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(Foto: Foto: dpa)

"Ich bin wirklich gespannt, wie das ankommt", gibt Barwasser zu Protokoll, um dann ein paar Geheimnisse seiner Garderobe zu verraten. "Meine Hemden besorge ich mir selbst in meinem Lieblingskaufhaus in Würzburg." Selbstverständlich darf das "Lederriemen-Herrendäschle" nicht fehlen, in dem Pelzig stets einen Quittungsblock und Autogrammkarten mit sich führt. Man kann ja nie wissen, wer alles auf einen zukommt, und oft genug ist das Leben "knübbelhadd", vom fränkischen "T" einmal abgesehen.

Glücklicherweise verzichtet Pelzig auf weitere Klischees: Weder darf sich die Nürnberger Führungsspitze der Staatsregierung auf dem karierten Teppich wichtig machen (obwohl Mittelfranke Günther Beckstein phänotypisch gut dazu gepasst hätte), noch gibt es Weinköniginnen oder Würstchen. Stattdessen umgibt sich Barwasser lieber mit schönen Frauen: der Schauspielerin Christiane Paul etwa, die eigens für ihren Filmauftritt ihre Haare turboblond aufhellen musste: "Ich hab' gemerkt, dass ich so viel mehr beobachtet werde."

Auch Caroline Beil, Luise Kinseher und die Pelzig-Schauspielerin Franziska Schlattner machen bei der Premierenfeier im Park-Café Werbung für die Komödie. Peter Lohmeyer, als Pfarrerssohn aus dem Sauerland nicht ganz unerfahren im Genre der Provinzsatire, begibt sich noch einmal in den Kreis seiner sieben Filmkinder. Schauspielkollege Philip Sonntag berichtet, wie er sich beim Dreh in schwindelnder Höhe auf einer Autobahnbrücke anketten lassen musste - bei Pelzig sollte man besser schwindelfrei sein.

Und Kinobetreiber Steffen Kuchenreuther gibt sich neuerdings als stolzer Lokalpatriot: "40 Jahre lang habe ich meine Herkunft verleugnet. Seit die Franken in München an der Macht sind, betone ich in jedem Gespräch, dass ich aus Erlangen stamme." Allmächd!

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