Nur zwei Jahre nach dem Veranstaltungsmarathon zu "1250 Jahre Pasing" zeigen die Menschen im Stadtbezirk 21 erneut, was sie auf die Beine stellen können. Und das umso umfassender, weil diesmal auch die Obermenzinger bei den Kulturtagen vom 8. bis 10. Mai mitmachen. 117 Vereine, Institutionen, soziale und kirchliche Organisationen, Künstler und Schulen bringen sich ein. Und die Besucher sollten sehr viel Zeit für das Festival-Wochenende mitbringen. Die Zahl der Veranstaltungen an den drei Tagen ist fast schon unüberschaubar groß, ein Programmfaltplan hilft bei der Orientierung: Es gibt Kunst, Konzerte, Kabarett, Tanz, Lesungen, Führungen, Historisches, Workshops, Flohmärkte, Filme, ein Charity-Lauf - sogar Show-Cooking zum Muttertag. Und alle Angebote sind kostenlos.
Seit 1977 lässt die Landeshauptstadt Stadtteilwochen beziehungsweise Kulturtage durch ihre Bezirke wandern; das Kulturreferat organisiert und koordiniert die Aktivitäten. Im Fall von Pasing-Obermenzing hatten die Mitarbeiter da allerhand zu tun. Allein die Kunst: Martin Blumöhr wird sein "Tunnelblick"-Wandpanorama in der Unterführung am Hermann-Hesse-Weg erklären (8. bis 10.Mai, jeweils 12, 13 und 14 Uhr). Die Künstler des Vereins Kupa-West sind ja bekanntlich entmietet, deshalb präsentieren sie in einem Galeriewagen im Stadtpark ihre Ausstellung "Sozusagen Autopoiesie" (9. Mai, 13 bis 18 Uhr; 10. Mai, 11 bis 18 Uhr). Der Bildhauer Michael Glatzel zeigt Skulpturen im Schlosshof der Blutenburg (9. und 10. Mai, von 10 bis 18 Uhr). Obermenzinger Ansichten des Fotografen Rudolf Seebach gibt es im SPD-Bürgerbüro an der Alten Allee 1 (9. Mai, 10.30 bis 15 Uhr) zu sehen. Alte und neue Pasinger Ansichten gegenübergestellt werden in einer Ausstellung, die der Kultur- und Heimatpflegeverein "D'Pasinger" von 8. Mai (18 Uhr) bis 30. Mai im Sitzungssaal des Pasinger Rathauses zeigt. In der Pasinger Fabrik präsentiert die Künstlergruppe "AproPo" eine Performance und Installation (9. Mai, 18 Uhr).
Heiße Musik, schöne Bilder: Im Jugendzentrum Aquarium messen sich Nachwuchsbands.
(Foto: Aquarium)Musik - auch da spannt sich der Bogen sehr weit: Das Diogenes-Quartett kommt mit Werken von Mozart und Schubert in die Kirche St. Leonhard (10. Mai, 19 Uhr). Als Gegenprogramm gibt es im Pasinger Jugendzentrum Aquarium einen Contest der Newcomer-Bands (8. Mai, 20 bis 24 Uhr, Eintritt vier Euro). Im Karlsgymnasium wird an den drei Festivaltagen quasi durchgehend gesungen. Das Ganze gipfelt dort am 9. Mai in einem Auftritt des A-cappella-Kabaretts "Die Kussinen" und am 10. Mai (13.30 Uhr) in einem Chor-Kurzkonzert, mit dem Teilnehmer des Workshops "Gib dem Stadtteil Deine Stimme" der Neuen Jazzschool München auf die Bühne gehen.
Mitmachen ist überhaupt unverzichtbar und unbedingt erlaubt bei den Kulturtagen. Schauplatz ist hier vor allem der Festplatz im Pasinger Stadtpark am 9. Mai (13 bis 22 Uhr und am 10. Mai, 11 bis 21 Uhr): Dort finden Kinder viele Angebote. Vom Münchner Künstler Loomit lernen sie, Graffiti zu sprayen, gemeinsam mit Mitgliedern des Vereins "Artvision" arbeiten die Kinder an einem Großbild mit Pasinger und Obermenzinger Sehenswürdigkeiten. Die Erwachsenen lassen von Experten der Galerie "Abercon" Kunst und Krempel schätzen, den sie möglicherweise beim Flohmarkt am 9. Mai (9 bis 16 Uhr) auf dem Paseo bei den Pasing-Arcaden gekauft haben. Im Aquarium gibt Animexx, ein Verein der Freunde von Animé, Manga und japanischer Kultur am 9. Mai (14 bis 15 Uhr, 16 bis 17 Uhr) Workshops. Volkstanz für alle heißt es am 9. Mai (12 bis 20 Uhr) im Obermenzinger Zehentstadl, und im Karlsgymnasium darf man am 10. Mai (12.45 Uhr) mit dem Theater des Musikforums Blutenburg "aus der Rolle fallen".
"Tunnelblick"-Wandpanorama in der Unterführung am Hermann-Hesse-Weg.
(Foto: Alessandra Schellnegger)Ausführliche Informationen zu den einzelnen Programmpunkten der Kulturtage, zu den Spielorten finden sich unter www.muenchen.de/stadtteilkultur. Dort gibt es auch den Veranstaltungsflyer als Download.