Von diesem Freitagabend, 21.45 Uhr, an stehen bei der S-Bahn-Linie S 4 zwischen Pasing und Fürstenfeldbruck fast alle Räder still. Wegen Gleisbauarbeiten gilt dann ein umfangreicher Schienenersatzverkehr. Fahrgäste aus dem Umland können mit Schnell- und Ortsbussen nach Pasing fahren oder mit Shuttlebussen nach Olching und Lochhausen ausweichen, und umgekehrt. Der größte Teil der Regionalzüge wird außerplanmäßig im Bahnhof Buchenau halten. Die S-Bahn verkehrt nur alle zwei Stunden.
Während der gesamten Sommerferien vom 31. Juli bis zum 14. September sind auf der Strecke zwischen Fürstenfeldbruck und Aubing Großbaumaschinen im Einsatz, um Schienen, Schwellen, Schotter und die Schutzschicht unter dem Schotter auszutauschen. Die Kosten betragen rund 9,5 Millionen Euro. Da in der Zeit nur jeweils ein Gleis befahrbar sein wird, fallen die meisten S-Bahn-Verbindungen aus.
Aufgrund der Intervention von Landrat Thomas Karmasin (CSU) und des ÖPNV-Beauftragten im Landratsamt, Hermann Seifert, hat die Bahn AG den Schienenersatzverkehr gegenüber ihren ursprünglichen Plänen deutlich verbessert. Zwischen Fürstenfeldbruck und Pasing bietet der Ersatzfahrplan sechs verschiedene Möglichkeiten, um ans Ziel zu gelangen.
Zwischen Fürstenfeldbruck und Pasing pendeln Schnellbusse. Sie fahren ohne Zwischenhalt über die Bundesstraße B 2 und benötigen etwa 30 Minuten. Dagegen halten die Ortsbusse an jedem Bahnhof zwischen Bruck und Pasing sowie zusätzlich in Eichenau an der Haltestelle Friedenskirche. Sie brauchen rund 60 Minuten für die Strecke und sind vor allem für Fahrgäste geeignet, die nicht die gesamte Strecke fahren wollen. Im Berufsverkehr an Werktagen fahren von sechs bis neun Uhr und von 16 bis 19 Uhr zusätzliche Busse zwischen Aubing und Pasing.
Shuttlebusse verkehren in diesen Hauptverkehrszeiten ohne einen Zwischenhalt zwischen Eichenau und Olching und zwischen Lochhausen und Puchheim. Die Pendler können damit auf die S 3 mit ihren Taktverstärkern ausweichen. Schließlich können Fahrgäste mit den regulären MVV-Regionalbussen zu den Bahnhöfen zu den benachbarten S-Bahn-Linien S 3 und S 8 fahren.
Die Fahrgäste müssen selbst darauf achten, dass sie für diese Busse einen gültigen Fahrschein besitzen, betonte ein Sprecher der Bahn. Die Haltestellen der Schnell-, Orts- und Shuttlebusse befinden sich teilweise nicht direkt am Bahnhof; sie sind mit dem sechseckigen SEV-Logo für Schienenersatzverkehr ausgeschildert. In Pasing halten die SEV-Busse an der Josef-Felder-Straße (Nordumfahrung Pasing).
Schneller und ohne Umsteigen geht es mit Regionalzügen, die während der Bauarbeiten abweichend vom Fahrplan in Buchenau halten. Die Regionalzüge vom und ins Allgäu sowie die Fernzüge von und nach Zürich fahren auf dem freien Gleis abwechselnd in beiden Fahrtrichtungen an der Baustelle vorbei. Wegen des Gleiswechselbetriebs verlängert sich ihre Fahrzeit. Am Münchner Hauptbahnhof starten sie bis zu 18 Minuten früher als üblich, um ab Geltendorf oder Buchloe im regulären Fahrplan weiter fahren zu können. In der Gegenrichtung erreichen sie München Hbf bis zu 18 Minuten später.
Die S-Bahn-Züge verkehren lediglich im 30-Minuten-Takt zwischen Geltendorf und Fürstenfeldbruck. Alle zwei Stunden fahren S-Bahnen zwischen Geltendorf und dem Starnberger Flügelbahnhof in München. Diese fahren zwischen Hauptbahnhof und Pasing durch und halten sonst an allen Stationen außer in Türkenfeld und Schöngeising.
Alle Fahrplaninformationen inklusive der Wegeskizzen zu den Haltestellen des SEV sind in einem Fahrplanheft enthalten, das in den DB-Reisezentren ausliegt. Sie sind auch im Internet zu finden unter www.s-bahn-muenchen.de/baustellen sowie über die App der S-Bahn München.