Pasing:Adieu, Pappschachtel!

Pasing Pappschachtel "The Hercules and Leo case“ beim Auftritt im Flostern

Eine Pappröhrenperformance kommt von "The Hercules and Leo Case".

(Foto: Edward Beierle / oh)

Die Künstler verlassen den Pasinger Behelfsbau

Das Ende war von Vornherein absehbar, und doch fällt der Abschied schwer. Die Pappschachtel, der zweigeschossige Behelfsbau am Pasinger Marienplatz, wird demnächst abgerissen, um einem Geschäftshaus samt Hotel Platz zu machen. Könnte so ein altes Gebäude, Baujahr 1920, sein Dasein Revue passieren lassen, dann dürfte es mit Fug und Recht behaupten: "Ich habe es noch mal so richtig krachen lassen!" Kreative haben in den vergangenen drei Monaten die Pappschachtel zu einem bunten, schönen, lebendigen Ort gemacht, dem man in Pasing vermissen wird. An diesem Samstag, 30. April, wird nun Abschied gefeiert.

In der Ladenzeile "Flostern" wärmen sich Künstler und Gäste mit Tischtennis auf, Start ist um 18 Uhr. Man sollte früh kommen, denn es wird ein auf 25 Stück limitierter CD-Sampler präsentiert mit Tracks und Live-Mitschnitten aller Künstler, die in den vergangenen Wochen im "Flo" aufgetreten sind. Um circa 20.30 Uhr geht es weiter mit einer mehrstimmigen Pappröhrenperformance/Collage von "The Hercules and Leo Case". Still wird es im Flostern nicht, denn es spielen dann die Musiker Okin Cznupolowsky, Trash Why und DJ Monika. Wer es ruhiger mag, kann einen Laden weiter die Gelegenheit nutzen, sich die Ausstellung Fotoausstellung "Pasing - Alte Bilder und neue Ansichten" vom Kulturverein D'Pasinger anzusehen (ab 17 Uhr).

Im ehemaligen Imbiss öffnet Andreas Hantschke ein letztes Mal sein temporäres Fotoatelier mit der Küche, in der in den vergangenen Wochen das Pasinger Kochbuch entstanden ist. Auch von Ursula Ambachs Nähwerkstatt und ihrer Ausstellung "Sulatiere" muss man sich verabschieden. Die von Kindern kreierten Stofftiere warten an diesem Abend darauf, abgeholt zu werden. Mit einem "Finale Furioso" sagt die Bayerische Philharmonie dem alten Bau adieu (Beginn 18 Uhr).

Die Pelzbar - sie war die Pionierin aller Pappschachtel-Zwischennutzer - öffnet schon an diesem Freitag, 29. April, mit zwei Architekturvorträgen um 19 und um 20 Uhr. Am Samstag gibt es in der Bar noch einmal das Klangmuseum, aufgelegt werden Schallplatten mit schneller und langsamer Musik. Auch das "Malspiel" im Hinterzimmer der Pelzbar macht an diesem Abend dicht.

Wenn alle ausgezogen sind, gibt es am Mittwoch, 4. Mai, um 18 Uhr die allerletzte künstlerische Aktion in der Pappschachtel. Die Künstlerin Gabi Blum lädt zu einer Farbsprengung, der Titel: "Boom".

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