Osterbotschaft:Kardinal Marx wendet sich gegen Sterbehilfe

Fußwaschung mit Kardinal Marx

Kardinal Marx beim Gottesdienst zum Gründonnerstag.

(Foto: dpa)

Kardinal Marx hat sich in seiner Osterbotschaft gegen die aktive Sterbehilfe gewandt. Er kritisierte sie als Ausdruck "eines merkwürdigen, letztlich lebensfremden Individualismus". Stattdessen forderte Marx einen Ausbau der Hospiz- und Palliativbegleitung.

In seiner Osterbotschaft in der Münchner Frauenkirche hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, für einen Ausbau der Hospiz- und Palliativbegleitung für todkranke Menschen ausgesprochen. Gleichzeitig kritisierte der Münchner Erzbischof aktive Sterbehilfe als Ausdruck "eines merkwürdigen, letztlich lebensfremden Individualismus".

"Wo Menschen geliebt und angenommen sind, wo ihnen geholfen wird, den letzten Weg zu gehen, menschenwürdig zu sterben, da verliert sich der Wunsch nach dem Suizid", predigte er im Münchner Dom. Marx begrüßte die anstehende Debatte über menschenwürdiges Sterben im Bundestag, betonte aber zugleich, zentrale Frage dürfe nicht sein, "wie wir Wege zum Suizid ermöglichen". Im Mittelpunkt müsse vielmehr stehen, "was wir tun, damit Menschen ohne Schmerzen und nicht allein sterben". Gerade die Kirche müsse sich dafür in ihren Einrichtungen, Pfarreien und Gruppen noch stärker einsetzen.

An Ostern feierten Christen nicht nur Jesu Auferstehung, sondern auch sein Sterben, sagte Marx. Ostern stelle ein "Bekenntnis für die Fülle des Lebens" dar, "eines Lebens, das auch Wunden und Tod integriert und in sich aufnimmt". Ostern formuliere als Botschaft an die ganze Gesellschaft: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist! Im Leben nicht und im Sterben nicht!"

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