Osten:Nächtliches Trommeln

Nachbarin beklagt Lärm vom Park der Schule an der Perlacher Straße

Offenbar schon seit längerer Zeit entwickelt sich auf dem Gelände der Mittelschule an der Perlacher Straße eine Art Eigenleben: Wie eine Anwohnerin dem Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten in einem Schreiben geklagt hat, sollen tagsüber Jugendliche und Erwachsene über den Zaun klettern und dort Fußball spielen - was der Frau zufolge erheblichen Lärm verursacht. Die Polizei sei offensichtlich machtlos, dem Treiben Einhalt zu gebieten, die Rektorin der Schule interessiere sich nicht dafür - "und wir Anwohner in der Sintpertstraße müssen das ausbaden". Noch einmal verschärft habe sich die Situation dann über die Sommermonate. Seitdem, so die Bürgerin, sei es auch nachts laut, es werde getrommelt und laute Musik im Park gespielt, manchmal bis um halb zwei Uhr morgens. Dabei gibt es offenbar einen kausalen Zusammenhang. Denn das nächtliche Treiben gebe es erst, so die Frau in ihrem Schreiben weiter, seit an der Sintpertstraße Container aufgestellt wurden. Und seitdem werde sie wegen des Lärms auf dem Schulgelände um ihren Schlaf gebracht.

Für die Bürgerin stellt sich die Situation nun so dar, dass offenkundig neben der nächtlichen Ruhestörung von den Eindringlingen auch Hausfriedensbruch begangen wird. Die Rektorin aber weigere sich, eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch zu erstatten, und die Polizei greife auch nicht ein. Der BA nahm das Geschilderte zum Anlass, sowohl die Anwohnerin in die Sitzung des Gremiums einzuladen als auch den Kontaktbeamten Jan Möse von der Polizeiinspektion 23 dazu zu befragen. Möse räumte ein, die Klagen der Nachbarin zu verstehen, nahm aber zugleich seine Kollegen vor dem Vorwurf in Schutz, nichts tun zu wollen. Die seien im Gegenteil mehr als ausgelastet, häufig genug mit Fällen häuslicher Gewalt, Schlägereien, Unfällen - "da steht Hausfriedensbruch nicht unbedingt oben auf der Prioritätenliste", merkte Möse ironisch an, erst recht nicht, wenn keine Anzeige erstattet werde. In der allgemeinen Ratlosigkeit, wie man weiter verfahren soll, wurde schließlich der Vorschlag gemacht, zusammen mit der betroffenen Bürgerin der Rektorin einen Besuch abzustatten. Möglicherweise, so die Hoffnung, lässt sich gemeinsam doch noch ein Weg finden, wie die ungeladenen Gäste vom Schulgelände ferngehalten und so auch die Nachbarn vor Lärm geschützt werden können.

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