Opfer der NS-Diktatur:Aus Stadt und Erinnerung verdrängt

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Melida Steinke (links) und Meike Hopp. (Foto: Robert Haas)

Vielen jüdischen Antiquaren, Kunst- und Antiquitätenhändlern zerstörten die Nazis ihre berufliche Existenz. Eine Tagung im Stadtarchiv widmet sich dieser kaum aufgearbeiteten Geschichte

Von Jakob Wetzel

Ernst Weil hat versucht zu retten, was noch zu retten war. Der Münchner Antiquar wanderte im Frühsommer 1933 nach England aus; als Jude fürchtete er Nachstellungen durch die Nationalsozialisten. Das Antiquariat an der Barer Straße nahe dem Karolinenplatz, das sich spezialisiert hatte auf medizinische Fachliteratur und das er neun Jahre lang gemeinsam mit Hans Werner Taeuber unter dem Namen "Taeuber & Weil" geführt hatte, überließ er seinem Geschäftspartner. "Auf Grund freundschaftlicher Übereinkunft", hieß es dazu in einer Bekanntmachung. Doch in Wahrheit hatte jene Übereinkunft wohl wenig mit Freundschaft zu tun.

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