Oper für alle:Wagner-Fest mit Donnergrollen

Tausende erleben die Übertragung des "Tannhäuser" vor dem Nationaltheater, erst im Regen, dann in lauer Luft

"Es herrscht Dramatik, drinnen wie draußen", sagt Nikolaus Bachler. Es ist Sonntagabend, kurz vor 18 Uhr. Der Intendant der Staatsoper steht vor dem Nationaltheater und blickt in den Himmel. Vor ihm auf dem Max-Joseph-Platz sitzen Tausende Klassikfreunde auf Kissen und Matten, es heißt wieder "Oper für alle". Die "Tannhäuser"-Inszenierung von Romeo Castellucci wird live auf eine 50 Quadratmeter große Leinwand vor der Oper übertragen. Dort sitzen die ersten Zuschauer bereits seit mehreren Stunden, sie haben gepicknickt und unter Sonnenschirmen Zuflucht vor der brennenden Sonne gesucht. Doch je näher der Beginn um 18 Uhr rückt, desto sorgenvoller gehen die Blicke in den Himmel. "Über dem Allgäu regnet es bereits", hat Moderator Thomas Gottschalk eine Stunde vor Beginn gewarnt. Mit Glück komme man ungeschoren davon. Doch mit den ersten Tönen der Ouvertüre beginnt es zu regnen. Die Stimmung freilich bleibt gut: Die vielen bunten Sonnenschirme werden flugs zu Regenschirmen, und nach einer knappen Stunde ist der Regen vorbei, Richard Wagners Musik bleibt. Und erst zum Finale ziehen wieder Wolken auf. Zur Freude der Fans draußen kündigt drinnen BMW-Chef Harald Krüger an, die Tradition der Opern-Übertragung zu den Festspielen fortsetzen zu wollen. "Für uns ist das ein Bekenntnis zu unserer Heimatstadt München", sagt er und zitiert Alt-OB Christian Ude: "'Oper für alle' ist inzwischen ein Münchner Bürgerrecht". Der Autobauer ist mit seiner Münchner Niederlassung ein Großsponsor der Staatsoper. 2018 fördert BMW eine Tour des Ensembles in die USA: Intendant Bachler kündigt einen Münchner "Rosenkavalier" in der New Yorker Carnegie Hall an

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