Olympische Winterspiele 2022:Seehofer gegen Bürgerbegehren

OB Ude befürchtet, dass ein Bürgerbegehren vor einer Entscheidung der Sportverbände für eine Münchner Bewerbung Schaden anrichten könne. Jetzt hat sich die Staatskanzlei bei der Debatte um eine erneute Olympiabewerbung auf seine Seite geschlagen.

Silke Lode

Die Staatskanzlei von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich bei der Debatte um eine Bürgerbefragung zu einer erneuten Münchner Olympiabewerbung auf die Seite von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) gestellt. "Es gibt eine genaue Schrittfolge und die heißt: Zunächst muss sich der Sport entscheiden, dann die Kommune, dann müssen die Bürger befragt werden, und dann steht die Politik inklusive des Freistaats in der Verantwortung, das Ganze anzuschieben", sagte ein Sprecher der Staatskanzlei der SZ.

Damit stellt die Staatskanzlei sich gegen Kultus- und Sportminister Ludwig Spaenle (CSU), der den Vorstoß des Münchner CSU-Stadtrats Mario Schmidbauer begrüßt hatte, bereits jetzt ein Bürgerbegehren für eine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 in München und Garmisch zu starten.

Ein weiteres Kabinettsmitglied, Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hat ebenfalls verlangt, die Bürger schnellstmöglich zu befragen. Während Spaenle seine Kritik an "Zweiflern und Zauderern" allgemein gehalten hat, hatte Heubisch Ude direkt angegriffen und ihm vorgeworfen, die Befragung aus wahltaktischen Gründen zu verschleppen.

Ude hatte gewarnt, dass ein Bürgerbegehren vor einer Entscheidung der Sportverbände für eine Münchner Bewerbung Schaden anrichten könne, da ohne die Unterstützung des Sports "Skepsis und Ablehnung stärker ausgeprägt" seien.

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