Olympiapark:Großes Interesse an Gedenkstätte

Erinnerungsort "Einschnitt" für die Opfer des Olympia-Attentats in München, 2017

Minister Ludwig Spaenle in der Gedenkstätte "Einschnitt".

(Foto: Stephan Rumpf)

Konzept des Erinnerungsorts für Olympia-Attentat geht offenbar auf

Die neue Gedenkstätte für das Münchner Olympia-Attentat von 1972, die vor einem halben Jahr eröffnet wurde, stößt laut Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) auf großes Interesse. "Dieser Ort wird spontan von zufällig anwesenden Passanten aufgesucht", teilte Spaenle mit. Das Konzept sei aufgegangen. Der Erinnerungsort "Einschnitt", der in einen Hügel in der Nähe des Olympischen Dorfes "hineingeschnitten" wurde, ist jederzeit zugänglich. Dem öffentlichen Charakter sei es vielleicht auch zuzuschreiben, dass es bislang keinerlei Sachbeschädigung und Vandalismus gegeben habe.

Auch über Deutschland hinaus übe die Gedenkstätte eine Anziehungskraft aus, so Spaenle. Die abgelegten Gedenksteine und die zahlreichen israelischen Fähnchen würden zeigen, "dass dieser Ort zentrale Bedeutung als Zeichen gegen den Terrorismus für die Menschen aus der ganzen Welt und insbesondere aus Israel hat". Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu besuchte ihn abseits der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar.

Die Gedenkstätte, die 2,35 Millionen Euro gekostet hat, ist mit Lebensdaten der Opfer und historischen Videos von den Spielen versehen. Elf israelische Sportler und ein Polizist starben bei dem Attentat im September 1972. Terroristen der palästinensischen Organisation "Schwarzer September" hatten die Sportler im Olympischen Dorf als Geiseln genommen, um Gefangene in Israel freizupressen. Später verlagerte sich das Geschehen auf den Flugplatz Fürstenfeldbruck. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, endete in einer Katastrophe.

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