Olympiadorf:Nur Gerüchte

Postschalter in München, 2010

Richtig gut läuft die Postbank-Filiale im Olympiadorf nicht.

(Foto: Robert Haas)

Postbank behält Filiale im Olympiadorf - zumindest vorerst

Von Nicole Graner, Olympiadorf

Es gibt Gerüchte, die sind hartnäckig. Zum Beispiel, was die Sorge der Bewohner im Olympiadorf um eine mögliche Schließung der Filiale am Helene-Mayer-Ring 6 betrifft. Denn immer wieder war die Filiale in den vergangenen Monaten geschlossen. Und das aus mehreren Gründen, wie Wolfram Mattern (SPD) an Ort und Stelle vor der Bezirksausschuss-Sitzung Milbertshofen-Am Hart am Mittwoch bei der Geschäftsführerin erfragt hatte: wegen Krankheitsfällen, Überstundenabbaus und Urlaub. Diese Tatsachen hielten natürlich die Gerüchteküche am Kochen - das kann auch Iris Laduch-Reichelt von der Postbank verstehen. Aber Gerüchte seien Gerüchte, fügt die Sprecherin an, macht aber auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung deutlich: "Die Postbank im Olympiadorf wird nicht geschlossen." Nach dem aktuellen Stand stehe diese Filiale momentan nicht im Fokus.

Die SPD hatte einen Dringlichkeitsantrag gestellt, in dem sie die Erhaltung der Filiale forderte. "Vorsorglich" bitte man auch die Landeshauptstadt München um Unterstützung für den Erhalt der Postfiliale am Helene-Mayer-Ring 6. "Diese Gerüchte haben wir seit vier oder fünf Jahren, dass die Postfiliale im Olympiadorf schließen könnte. Dann ist sie wieder geschlossen, und es gibt es einen riesigen Aufruhr", erklärte CSU-Fraktionssprecher Erich Tomsche. Einen Antrag zu stellen, der auf Gerüchten basiere, sei schwierig. Auch Claus Wunderlich (FDP) konnte einem Pro-Forma-Antrag auf der Basis von "Hörensagen" nichts abgewinnen. Den Antrag als Prüfantrag zu stellen und die Postbank zu befragen - damit immerhin war das Gremium einverstanden.

Wie die Postbank weiter mitteilt, würden sämtliche Postfilialen regelmäßig einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen. Noch sieht die Postbank demnach keinen Grund, die Filiale im Olympiadorf zu schließen, aber Iris Laduch-Reichelt macht auch klar, dass die Filiale "nicht so richtig gut" laufe. Wenn man wolle, dass sie auch in Zukunft erhalten bleibe, sollten sie auch mehr Kunden aufsuchen.

Wie wichtig die Filiale für die zirka 6000 Bewohner im Einzugsbereich und an die 1000 Studenten sei, darauf verwiesen die BA-Mitglieder noch einmal deutlich. "Die Ängste vor einer Schließung sind absolut nachvollziehbar", sagt Iris Laduch-Reichelt weiter, "gerade für die älteren Menschen". Außerdem gehörten Postbank und Postdienst natürlich zur Grundversorgung. Langfristig aber dürfte das die Entscheider kaum beeindrucken: Der Standort müsste wohl stärker genutzt werden, um als Folge weiterer Wirtschaftlichkeitsprüfungen einer möglichen - und dann wohl unumgänglichen Schließung - zu entgehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: