Oktoberfest:Zehntausende besuchen Trachtenumzug in München

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Rund 8000 Trachtler, Schützen und Musikanten in farbenprächtigen Gewändern sind bei strahlendem Sonnenschein zur Theresienwiese gezogen. In bunter Folge wechselten Musikkapellen, festlich geschmückte Kutschen, Sport- und Gebirgsschützen, Jagdhornbläser, Spielmannszüge und Fahnenschwinger.

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Zehntausende Schaulustige säumten die Straßen, um Fuhrwerken und Trachtengruppen zuzuwinken. Das Münchner Kindl zu Pferde führte den Zug an, der mit mehr als sechs Kilometern Länge zu den größten Trachtenumzügen der Welt zählt.

In einer mit weiß-blauen Gladiolen geschmückten Ehrenkutsche fuhr Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) mit seiner Ehefrau Karin zur Wiesn. In einer weiteren von Schimmeln gezogenen Kutsche saß Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) mit seiner Frau Edith.

Zahlreiche historische Trachten und Uniformen aus allen Teilen Deutschlands waren zu sehen. Daneben waren Trachten aus Österreich, Italien, San Marino, Polen, Rumänien, Ungarn, Slowenien sowie aus der Schweiz und aus der Ukraine zu bestaunen.

Auch viele festlich herausgeputzte Buben und Mädchen marschierten mit, die Kleinsten wurden in historischen Kinder- und Leiterwagen mitgeschoben. Trachtengruppen trugen Bänderbäume, bei denen die Bänder beim Tanzen kunstvoll miteinander verflochten werden.

Ein Postorchester aus Slowenien präsentierte sich ebenso wie historische Brautzüge, auf einem Wagen zeigten Schindelmacher ihr Handwerk. Mächtige Gamsbärte wippten auf den Hüten, manche Frauen trugen kunstvoll geschlungene Kopftücher oder mittelalterliche Hauben.

Mit Holzfässern beladen und mit Girlanden geschmückt zogen die Prachtgespanne der Münchner Brauereien mit. Unter den Festwagen war auch eine historische Postkutsche, eine Gruppe fuhr auf einem von Pferden auf einem Wagen gezogenen Treidelschiff.

Moriskentänzer der Technischen Universität (TU) München schlugen Räder und begeisterten das Publikum mit Tanzeinlagen. An der TU war vor 30 Jahren der mittelalterliche Tanz rekonstruiert worden. Die Moriska war ursprünglich ein maurischer Tanz, der sich im 15. Jahrhundert von Nordafrika über Südwesteuropa auch bis nach Deutschland verbreitete.

Der Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest geht auf das Jahr 1835 zurück. Damals wurde er zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und seiner Frau Therese von Bayern abgehalten. Seit 1950 findet der Zug regelmäßig am ersten Wiesn-Sonntag statt.

(sueddeutsche.de)

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