Oktoberfest:Wiesnwirte lassen Able abblitzen

Siegfried Able

Werden vorerst nicht in die Wirtefamilie aufgenommen: Siegfried Able und seine Frau Sabine.

(Foto: oh)

Bewährungsprobe für Siegfried Able: Obwohl der Gastronom mit seinem "Marstall"-Zelt auf das Oktoberfest zieht, will ihn die Familie der Wiesnwirte nicht aufnehmen - zumindest noch nicht.

Von Astrid Becker

Es klingt nach einer Bewährungsprobe: Obwohl der Gastronom Siegfried Able den Zuschlag für sein "Marstall" anstelle des Hippodroms auf dem Oktoberfest erhalten hat, darf er vorerst kein Mitglied in der Vereinigung der großen Wiesnwirte werden. Diese haben in ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, Able und seine Frau vorerst nicht aufzunehmen. Ein Novum in der Institution: Bislang waren immer alle Betreiber großer Festzelte Mitglied dieses inoffiziellen Zusammenschlusses, der bereits seit etwa 40 Jahren vor allem dazu dient, die Interessen der Wirte nach außen hin zu vertreten.

Offiziell begründeten die Wirte ihre Ablehnung damit, sich erst einmal anschauen zu wollen, wie sich Able auf dem Oktoberfest verhalte. "Wenn man sich kennenlernt, spricht man ja auch nicht gleich vom Heiraten", sagte Wirtesprecher Toni Roiderer.

Was harmlos klingt, hat jedoch einen ernsteren Hintergrund: Das Verhältnis zwischen vielen Festwirten und Able gilt bereits seit längerem als äußerst angespannt. So soll Able bereits ein neues großes Zelt im November 2013 in Auftrag gegeben und sich nicht mehr für sein bisheriges kleines, die "Kalbskuchl", beworben haben. Dieses Vorgehen führte zu dem Vorwurf, dass es im Vorfeld bereits klare Absprachen zwischen Stadt und Able gegeben haben soll.

Able hat diesen Vorwurf stets vehement bestritten. Aber auch seine jüngsten Äußerungen, in seinem "Marstall" werde es eine abwechslungsreichere Speisekarte geben als in den anderen Zelten, sorgte unter den übrigen Festwirten für Unmut. Daher wollen sie nun erst nach dem Oktoberfest entscheiden, ob sich Able ihrer Vereinigung anschließen darf.

Siegfried Able selbst war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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