Oktoberfest 2012:Was auf der Wiesn verboten ist

Glasflaschen mitbringen, auf den Tischen tanzen oder Blankzieherinnen fotografieren: Es gibt Dinge, die auf dem Oktoberfest offiziell verboten sind - oder zumindest höchst misstrauisch beäugt werden. Mit diesen Tipps können Sie fast nichts falsch machen.

20 Bilder

Bierzeltbesucher auf dem Oktoberfest in München, 2009

Quelle: Stephan Rumpf

1 / 20

Auf den Tischen tanzen, den Maßkrug falsch halten oder Blankzieherinnen fotografieren: Es gibt einige Dinge, die auf dem Oktoberfest verboten sind - oder zumindest misstrauisch beäugt werden.

Den Maßkrug umschlingen

Den Maßkrug falsch zu halten ist einer der häufigsten Fehler auf dem Oktoberfest. Die meisten Bierzeltbesucher umschlingen den Krug mit der Hand: Sie schlüpfen mit den vier Fingern in den Henkel, die Handfläche stützt von der Seite, der Daumen von oben - wie der Herr links auf dem Foto. Der Kenner hingegen hält den Maßkrug wie der Herr rechts auf dem Foto: Er umgreift den Henkel nur mit den Fingern, mit dem Glaskrug kommt er nicht in Berührung. So vermeidet er Verletzungen beim Prosit, weil die Finger nicht zwischen die Krüge geraten können. Ein weiterer Vorteil: Das Bier wird nicht angewärmt. 

Bayerische Brauwirtschaft steigert 2006 Bierabsatz

Quelle: ddp

2 / 20

Beim Trinkgeld knausern

Einer der ungeschicktesten Fehler, die man auf der Wiesn machen kann, ist, beim Trinkgeld zu knausern. 9,10 bis 9,50 Euro kostet die Maß in diesem Jahr. Wer passend zahlt, wird auf die nächste Maß lange warten müssen. Oder zumindest deutlich länger als derjenige, der auf den Zehn-Euro-Schein noch einen Euro drauflegt.

104015015

Quelle: AFP

3 / 20

Frauen anbaggern, die die Schürze rechts gebunden haben

Oktoberfest ist Anbandelzeit. Beim Schunkeln kommt man sich schnell näher. Doch hüten Sie sich vor den Dirndl-Trägerinnen, die die Schürze rechts gebunden haben! Sie sind bereits vergeben. So viel Anstand sollten Sie haben, von ihnen Ihre Finger zu lassen. Frauen, die die Dirndlschürze links gebunden haben, sind dagegen ledig.

Abfall am Flaucher in München, 2009

Quelle: Catherina Hess

4 / 20

Glasflaschen

In diesem Jahr sind zum ersten Mal auf dem Festgelände Glasflaschen verboten. Zuletzt hatten vor allem Jüngere immer häufiger ihr eigenes Bier oder Schnaps mit auf die Wiesn gebracht. Der Grund für das Verbot liegt laut Polizei vor allem in den vielen Scherben, an denen sich Besucher verletzen können. Durchsetzen sollen dieses neue Verbot Ordnungsdienste und Polizei - die nun vor einer neuen Herausforderung auf der Wiesn stehen: Am ersten Wiesntag wurden in nur zwei Stunden 5000 Flaschen sichergestellt.

Bettler muessen nicht um Stammplaetze fuerchten

Quelle: dapd

5 / 20

Betteln auf der Theresienwiese

Die Glasflaschen sind nicht die einzige Neuerung, die die Oktoberfestverordnung 2012 mit sich bringt. Die Stadt verbietet auch das Betteln auf der Festwiese. Weil zuletzt laut Polizei vermehrt Bettelbanden auf der Theresienwiese anzutreffen gewesen seien und diese kaum von anderen Bettlern unterscheidbar seien, gilt das Verbot nun für alle und für das gesamte Gelände. Generell ist Betteln, abgesehen von der Fußgängerzone in der Innenstadt, in München legal.

177. Oktoberfest - Eröffnung

Quelle: dpa

6 / 20

Das Zelt stürmen

Wenn das Zelt zu ist, dann ist es zu. Da kann man nichts machen. Schon gar nicht, wenn man es rabiat versucht. Loszurennen, wenn sich gerade die Eingangstür einen Schlitz öffnet, ist zwecklos. Der Ordner ist schneller.  Ebenso wenig von Erfolg gekrönt ist es, zu versuchen, die Bedienung zu bestechen. Und noch unsinniger ist es, sich als jemand auszugeben, der man gar nicht ist. Der CSU-Politiker Christian Baretti forderte einmal Einlass in die überfüllte Käfer-Wiesnschänke. Er behauptete, er sei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes und wolle eine feuerpolizeiliche Kontrolle durchführen. Das glaubte ihm niemand, der politische Schaden war groß.

177. Oktoberfest - Fahrgeschäft

Quelle: dpa

7 / 20

Sich beim Achterbahnfahren selbst überschätzen

Der Wiesntag ist zu Ende, die Kapelle spielt das letzte Lied, Sie nehmen nach drei Maß den letzten Schluck Bier. Und jetzt - nach Hause? Viel lieber würden Sie noch eine Runde mit dem Fahrgeschäft drehen. Vorsicht, muten Sie sich nicht zu viel zu! Eine rasante Achterbahnfahrt oder ein turbulentes Drehgeschäft wären jetzt alles andere als geeignet. Sonst leiden diejenigen, die unten stehen - und Sie beim Aussteigen. Denn dann werden alle wissen, wer der Übeltäter war.

-

Quelle: Catherina Hess

8 / 20

Mit dem Auto zur Wiesn

Rund um die Theresienwiese gibt es während des Oktoberfests einen dreiteiligen Sperrring. 180 Stahlpoller verhindern, dass sich Autos, Wohnmobile und sogar Taxen der Festwiese nähern. Das ist Teil des Sicherheitskonzepts, um das Gelände vor Terror- und Gewaltakten zu schützen. Deshalb ist es gar keine gute Idee, mit dem eigenen Wagen zur Wiesn fahren zu wollen. Nicht mal im weiteren Umfeld des Oktoberfests gibt es Parkplätze. Am besten mit S-Bahn, U-Bahn oder Radl anreisen.

BIERZELT OKTOBERFEST

Quelle: SZ

9 / 20

Blankzieherinnen fotografieren

Eine beliebte Beschäftigung im Hofbräuzelt - insbesondere von Touristinnen - ist es, sich bei fortgeschrittener Stunde obenrum frei zu machen. Verboten ist dies nicht, im Gegenteil. Den Blankzieherinnen ist meist Jubel sicher. Was jedoch in so einer Bierzelt-Situation gar nicht geht: die freizügigen Frauen zu fotografieren. Denn die Damen handeln in berauschtem Zustand. Sie legen in der Regel keinen Wert darauf, sobald sie wieder nüchtern sind, ein Foto von dem Wiesn-Strip auf Facebook zu finden. Das sollte man akzeptieren. Was im Zelt passiert, sollte das Zelt nicht verlassen.

177. Oktoberfest - Eröffnung

Quelle: dpa

10 / 20

Auf den Biertisch steigen

"Sierra, Sieeeeera Maaaaadre ..." Sie stehen auf der Bierbank und schunkeln mit eben noch Wildfremden gemeinsam im Takt. Es ist eng. Deswegen heben Sie erst einen Fuß auf den Biertisch, und dann den zweiten. Endlich Platz, denken Sie. Doch da stürmt schon der Ordner auf Sie zu. Denn die Tische im Bierzelt sind Bier und Hendl vorbehalten. Geschunkelt wird nur auf den Bänken.

-

Quelle: AP

11 / 20

Ein zu kurzes Dirndl tragen

Jedes Jahr kommen mehr Menschen in Tracht auf das Oktoberfest und jedes Jahr sieht man immer mehr modische Abwandlungen der Tracht. Die häufigste Modesünde ist dabei das eindeutig zu kurze Dirndl. Wenn der Stoff schon kurz unter dem Hinterteil endet, hat das mit einem echten Dirndl nicht mehr viel zu tun - denn das reicht bis unters Knie.

Studie: Deutsche driften nach rechts

Quelle: dpa

12 / 20

Rechtsextreme Parolen

Erstmalig hat der Stadtrat 2012 eine Regelung verabschiedet, die rassistische, fremdenfeindliche, gewaltverherrlichende - also rechtsextreme - Parolen sowie "linksradikale" Äußerungen und Schriften verbietet. Extremistische Propaganda hat hier nichts zu suchen.

SPAZIERGAENGERIN MASSKRUEGE

Quelle: AP

13 / 20

Einen Maßkrug klauen

Das Phänomen Maßkrug fasziniert Menschen aus aller Welt. Umso mehr beeindruckt es Philippiner, Peruaner oder Preußen, wenn ein Oktoberfestbesucher eine derartige Trophäe in die Heimat mitbringt. Maßkrugdieben wird es auf der Wiesn auch leicht gemacht, man muss nicht einmal Pfand für das Ein-Liter-Glas bezahlen. Doch Vorsicht! Am Ausgang der Zelte und vor den U-Bahn-Eingängen wird genau kontrolliert, ob jemand einen Krug unter der Jacke versteckt. Der Krugklau wird bestraft - egal wie hoch der Alkoholpegel ist.

Bayerischer Landtag zu Lockerung Rauchverbot

Quelle: ag.dpa

14 / 20

Eine Zigarette zum Bier anzünden

Seit dem 1. August 2010 herrscht in Bayern das strengste Rauchverbot Deutschlands. Die Münchner dürfen sich keine Zigarette mehr zum Bier anzünden. In neun der 14 großen Wiesnzelte gibt es in diesem Jahr einen eigenen Außenbereich oder Balkon zum Qualmen. Wer im Zelt raucht und erwischt wird, wird erst mündlich verwarnt, beim zweiten Vergehen oft mit Bierentzug bestraft.

Frauen im Bierzelt auf dem Oktoberfest in München, 2006

Quelle: Johannes Simon

15 / 20

Das Noagerl austrinken

Das Bier auf der Wiesn ist teuer, bis zu 9,50 Euro muss man 2012 für einen Liter berappen. Dennoch lassen die Münchner etwa zehn Prozent des Inhaltes stehen und bestellen sich lieber eine neue Maß. Das liegt nicht daran, dass auf dem Oktoberfest nur Großverdiener verkehren, sondern das hat Tradition. Das Noagerl - den letzten Schluck Bier - trinkt kein Münchner mit. Zu abgestanden und warm ist es. Trinken Sie also Ihr Bier nicht bis auf den letzten Schluck aus - und schimpfen Sie nicht die Bedienung, wenn sie Ihnen das noch nicht leere Glas abserviert. Das ist hier ganz normal.

Oktoberfest 2010

Quelle: dapd

16 / 20

Den Tischnachbarn vertreiben

Und dann beugt er sich schon wieder zu Ihnen rüber, stößt seinen Maßkrug an den Ihrigen, Bier schwappt auf Ihre Hose, und er plärrt Ihnen ins Ohr: "Proooooost, du Sack!" Tischnachbarn versüßen einem nicht immer den Wiesnbesuch - insbesondere wenn deren Alkoholpegel deutlich über Ihrem liegt. Scheuen Sie nicht davor zurück, den Aufdringlichen sanft, aber bestimmt auf seinen Platz zurückzuschubsen. Wenn er allzu aufdringlich wird, gilt allerdings: Werden Sie nicht selbst handgreiflich, sondern holen Sie einen Ordner. Der wird Ihren unliebsamen Tischnachbarn mehr oder weniger freundlich aus dem Zelt befördern - wenn er denn wirklich unerträglich ist.

Genussregion Oberfranken

Quelle: David Ebener/dpa

17 / 20

Essen mitbringen

Im Bierzelt stehen zwar Biertische, doch das Oktoberfest ist kein Biergarten. Eigenes Essen darf deshalb nur in den Biergarten vor dem Zelt, nicht aber ins Bierzelt selbst mitgebracht werden. Auch Fahrräder, Inlineskates, Skateboards und Roller dürfen auf der Theresienwiese nicht benutzt werden. Das hätte ohnehin wenig Sinn, bei dem Gedränge.

Münchner Hofbräuhaus feiert 400 jähriges Jubiläum, 2007

Quelle: Catherina Hess

18 / 20

Bayern imitieren

Manchmal sitzt man im Bierzelt am Tisch von einem echten Bayern, der noch richtigen Dialekt spricht. Dann sollte man folgende Regeln beachten: 1. Imitieren Sie niemals den Dialekt. 2. Bleiben Sie ruhig und lächeln Sie, wenn der Bayer mürrisch dreinschaut. Das nennt man in München granteln und ist eine Form der Bayern, Zuneigung zu zeigen.

GRATSI-BIESELN AUCH WILDE BIESLER....

Quelle: SZ

19 / 20

Wildbieseln

Die Schlange vor den Toiletten ist schon wieder lang, und Sie haben ein dringendes Bedürfnis? Der Hintereingang vom Bierzelt ist noch geöffnet. Da könnte man doch mal schnell ... Nein! Wildbieseln, also das Urinieren in freier Wildbahn, gehört sich nicht. Wird man erwischt, ist ein Ordnungsgeld fällig. Und eine weitere Gefahr besteht: Stellen Sie sich vor, Sie sind später wegen des vielen Alkohols müde und wollen sich auf dem Hang hinter dem Zelt ein wenig ausruhen ...

177. Oktoberfest - Eröffnung

Quelle: dpa

20 / 20

Nach 23 Uhr kein Ende finden

Das Oktoberfest endet viel zu früh, darin sind sich alle Berauschten einig. Versuchen Sie aber gar nicht erst, nach 22:30 Uhr bei der Bedienung noch ein Bier zu bestellen, oder sich trotz Aufforderung der Ordner zu weigern, von der Bierbank zu erheben. Das haben schon viele versucht, alle sind bislang gescheitert. Es hilft nur eins: In den umliegenden Klubs weiterfeiern - oder im Weinzelt und Käfers Wiesnschenke, die haben bis 0:30 Uhr geöffnet.

© Süddeutsche.de/sonn/wib/afis/gba/rus
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: