Oktoberfest:US-Soldat klettert auf Wiesnzelt

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Für einen betrunkenen Amerikaner endet der Oktoberfestbesuch bei der Militärpolizei. Außerdem im Polizeibericht: starker Anstieg bei Masskrugschlägereien und eine Stunde Verspätung wegen eines Streits im Zug.

Gewagte Kletterei

Wie er auf die Idee kam, ist bisher unbekannt. Aber es war auf jeden Fall ein ziemlich gefährliches Unterfangen, das ein amerikanischer Soldat am späten Samstagabend in Angriff nahm: auf das Dach des Festzeltes "Winzerer Fähndl" zu klettern.

Die Gefahr war umso größer, weil der 21-Jährige "hochgradig alkoholisiert" war, wie es im Polizeibericht heißt. Polizisten und Feuerwehrleute holten den Mann nach kurzer Zeit unversehrt wieder herunter.

Der Mann handelte sich einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs ein und wurde nach Zahlung einer Kaution der US-Militärpolizei übergeben.

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Anstieg bei Masskrugschlägereien

Eskalierter Streit: Ein 27-Jähriger Schweizer hat am Samstagabend einem 44-Jährigen Münchner mit dem Masskrug gegen den Kopf geschlagen. Das Opfer erlitt eine Platzwunde. Der Täter wurde nach Zahlung einer Kaution freigelassen.

Es ist ein Vorfall, der zu einer "äußerst unerfreulichen" Entwicklung bei Körperverletzungen im Vergleich zum Vorjahr passe, wie die Polizei in ihrer Halbzeit-Bilanz zum Oktoberfest schreibt. Man habe in diesem Jahr 32 Masskrugschlägereien verzeichnet. Im vergangenen Jahr waren es zu dem Zeitpunkt nur 15 solcher Delikte. 2013 allerdings waren es sogar 37 Masskrugschlägereien.

Die Täter hätten bisher Glück gehabt, "dass sich bisher noch keine dieser Taten zu einem versuchten Tötungsdelikt qualifiziert hat", sagt Polizei-Vizepräsident Werner Feiler.

Eine Stunde Verspätung wegen Streits im Zug

Ein voll besetzter Regionalexpress von München nach Ingolstadt musste am Samstag fast eine Stunde in Petershausen halten, weil mehrere Wiesn-Besucher die erste Klasse nicht verlassen wollten.

Der Zugbegleiter hatte nach einem Bericht der Bundespolizei Fahrgäste, die Fahrscheine für die zweite Klasse hatten, jedoch in der ersten Klasse standen, aufgefordert die Wagenklasse zu wechseln. Der Zug war aber voll, deshalb weigerten sich die acht Wiesn-Heimfahrer, der Weisung nachzukommen. Der Zugbegleiter seinerseits beharrte darauf, ließ die Bundespolizei verständigen und fertigte den Zug nicht ab.

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Die Bundespolizisten hatten den Eindruck, dass die Fahrgäste leicht alkoholisiert, aber nicht aggressiv waren, der Zugbegleiter hingegen sei nach Auskunft von Fahrgästen "äußerst unkooperativ" gewesen. Letztlich verweigerte er drei von den acht Passagieren die Weiterfahrt. Mit fast einstündiger Verspätung fuhr der Zug weiter.

Graffiti auf historischer Geisterbahn

Ein bislang unbekannter Mann hat am frühen Samstagabend die historische Eisenbahn auf der Oiden Wiesn mit Graffiti beschmiert. Er setzte seine Tags auf die handbemalten Wagen. Die Höhe des Schadens ist noch nicht absehbar. Denn die Entfernung ist nur mit einer aufwendigen Restauration möglich.

Der Betreiber der Geisterbahn erwischte den Täter noch und hielt ihn fest. Allerdings verhalfen ihm einige Bekannte zur Flucht. Diese Bekannten verweigern bisher eine Aussage zum Täter.

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